Freitag, 21. Oktober 2016

Bürglen. Das Jugendkafi Bürglen hat seit Pfingsten Pause gemacht. Nicht ganz freiwillig, denn zuletzt fehlten die Besucher. Nun wagen die Verantwortlichen einen Neustart.

Jasmine Schönholzer, Jeanette Pislor und Christof Kauth sitzen am grossen Tisch im Jugendkafi Bürglen. Sie gehören zum fünf- bis achtköpfigen, altersdurchmischten Team, das das Jugendkafi leitet. Zu analysieren, warum das Angebot immer weniger Anklang fand, fällt ihnen schwer. Von den Jugendlichen oder ihren Eltern hat es keine Rückmeldungen gegeben. Nachdem immer weniger Schülerinnen und Schüler den Treffpunkt besuchten, entschloss sich das Leitungsteam nach Pfingsten, das Angebot auf Eis zu legen. «Da sich die Jugendlichen in den wärmeren Jahreszeiten sowieso lieber im Freien aufhalten, an der Thur oder auf dem Schulareal, wären Versuche, das Jugendkafi wieder populärer zu machen, zu diesem Zeitpunkt nicht sinnvoll gewesen», sind sich die drei einig. Jetzt im Herbst stünden die Chancen gut, dass das Jugenkafi wieder mehr Akzeptanz erfährt.

Aus Projektarbeit entstanden
Dem Jugendkafi Bürglen liegt eine Projektarbeit von drei Bürgler Schülerinnen zugrunde. Ihre Ideen sind vom Gemeinderat aufgegriffen worden. Nachdem mit dem ehemaligen Motorenhaus der Sun Bürglen AG ein passender Raum gefunden worden war, konnte das Vorhaben unter der Mitarbeit von vielen freiwilligen Helfern in die Tat umgesetzt werden. Am 23. Februar 2013 ist das Jugendkafi Bürglen eröffnet worden.
Für die Wiederaufnahme des Angebots «Jugendkafi» werben die Verantwortlichen direkt in der Schule, informieren über Plakate, Facebook, Internet und laden am nächsten Freitag die Bevölkerung zum Tag der offenen Tür ein. Dann können sich auch Eltern von der Qualität des Angebots überzeugen.

Freiheit mit Regeln
«Bei uns können die Jugendlichen Musik hören, am «Tschüttelikasten» spielen, gamen oder einfach rumhängen. Zudem sind Getränke und kleine Snacks zu Selbstkostenpreisen erhältlich», beschreibt Jeanette Pislor das Angebot im Jugendkafi. «Alle Oberstufenschüler sind willkommen. Einzige Bedingung ist, dass die Hausordnung eingehalten wird.» Damit habe man bisher keine Probleme gehabt.
Vom Leiterteam ist während den Öffnungszeiten immer jemand anwesend. Da dies freiwillige Helfer sind, können sich die Jugendlichen im Jugendkafi abseits der üblichen Autoritätspersonen wie Lehrpersonen oder Eltern bewegen und unterhalten. «Suchen Jugendliche bei uns Rat, hilft meist schon, ihnen mit gesundem Menschenverstand zu antworten», sagt Jasmine Schönholzer. Sie hält jedoch fest: «Zwar haben wir uns von den Profis an einer Schulung Tipps für den Umgang mit Jugendlichen geben lassen, wir sind aber keine Sozialarbeiter.» Anders als in anderen, ähnlich gros­sen Gemeinden, verfügt Bürglen nicht über eine Jugendsozialarbeit. Die Schule Bürglen hat erst in diesem Sommer eine Schulsozialarbeit eingeführt. Das Leiterteam des Jugendkafis hat geplant, mit dieser Stelle in naher Zukunft Kontakte zu knüpfen.

Hannelore Bruderer

Tag der offenen Tür

Am Freitag, 28. Oktober, ab 18.30 Uhr sind Jugendliche, Eltern und alle anderen interessierten Personen zur Besichtigung des Jugendkafis Bürglen eingeladen. Danach ist das Jugendkafi für Jugendliche der Oberstufe jeweils freitags von 19 bis 22 Uhr sowie jeden ersten Samstag im Monat von 19 bis 22 Uhr offen. (hab)