Freitag, 1. September 2017

Erlen. Der Gemeinderat hat im Stockwerkeigentum die Räumlichkeiten der Metzgerei Hubschmid gekauft. Die Gründe dafür liegen in der Sicherstellung der Grundversorgung sowie in der Nachfolgeregelung von Paul Hubschmid.

«Mir ist bewusst, dass diese Entscheidung nicht allen Bewohnern gefallen wird», erklärt Roman Brülisauer, Gemeindepräsident von Erlen. Nachdem der Gemeinderat vor fünf Jahren von der Landi den Dorfladen im Stockwerkeigentum kaufte, erwarb er nun auch die Räumlichkeiten der Metzgerei Hubschmid, ebenfalls im Stockwerkeigentum. «Mit dem Kauf der Räumlichkeiten der Metzgerei Hubschmid wollen wir in erster Linie die Grundversorgung im Dorf sicherstellen», betont Roman Brülisauer. Ein weiterer Vorteil besteht für den Gemeindepräsidenten darin, dass es bei Bedarf strategisch einfacher sein wird, wenn die Räumlichkeiten irgendwann umgenutzt oder veräussert werden müssen.
Dreierpaket stärkt Standort
Nachdem an der Informationsveranstaltung der Post im März Stimmen laut wurden, dass eine Postagentur im Volg-Laden gar keinen Platz hätte, bot Paul Hubschmid, der in drei Jahren in den Vorruhestand treten möchte, der Gemeinde seine Metzgerei zum Kauf an. «Uns ist es wichtig, die Metzgerei zu erhalten. Das Dreierpaket Volg, Metzgerei und Post stärkt den Erhalt des Standorts», ist sich Roman Brülisauer sicher. Über den Kaufpreis schweigt sich der Gemeindepräsident im Moment noch aus. Laut Roman Brülisauer diente als Verhandlungsbasis der Schätzpreis, welcher im Kompetenzrahmen des Gemeinderates lag.
Genauere Details zum Kauf der Liegenschaft Hubschmid erfahren die Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung vom Mittwoch, 30. November. Den Grundbuchvertrag unterzeichneten die Beteiligten Ende letzter Woche. Ab dem 1. September besteht zwischen der Gemeinde und Paul Hubschmid ein auf drei Jahre befristeter Mietvertrag, welcher eine Option auf Verlängerung beinhaltet.
Hubschmid bietet Hand
Diese Lösung gefällt auch Paul Hubschmid. «Mein Ziel ist es, mit 63 Jahren einen Nachfolger zu haben und ich werde die Gemeinde bei der Suche aktiv unterstützen» verspricht er. Sollte sich früher eine weiterführende Lösung anbieten, ist Paul Hubschmid jederzeit bereit Hand zu bieten. Die grössten Vorteile für zukünftige Mieter sieht Paul Hubschmid darin, dass keine Liegenschaft gekauft werden muss und die Gemeinde die Vermieterin ist. Sollte bis in drei Jahren kein Nachfolger gefunden worden sein, macht Paul Hubschmid weiter. «Ich kann das Geschäft, das ich schon über 13 Jahre betreibe, nicht sterben lassen.»

Monika Wick