Freitag, 25. Mai 2018
Bürglen. Fast hundert Jahre musste die Gemeinde Bürglen warten, bis wieder einer von ihnen der höchste Thurgauer wurde. Entprechend feierlich ist Grossratspräsident Turi Schallenberg am Mittwoch empfangen worden.
Im glänzenden Oldtimer, begleitet von seiner Gattin Edith, Kantonsweibelin Verena Schneiter und Fahnenträgern der Bürgler Vereine, wurde Turi Schallenberg, der frischgewählte Präsident des Grossen Rates des Kantons Thurgau, zum Feuerwehrdepot chauffiert. Dort warteten bereits viele Gäste – Dorfeinwohner, Politprominenz, Freunde, Bekannte und nicht zuletzt zahlreiche Familienangehörige. Alle wollten dem Grossratspräsidenten zur Wahl gratulieren. Turi Schallenberg genoss die ihm geschenkte Aufmerksamkeit sichtlich, schüttelte Hände, verteilte Küsschen und sagte immer wieder «So schön, dass ihr auch gekommen seid».
Freude über die Wahl
Zu den ersten Gratulanten gehörte Gemeindepräsident Erich Baumann, der später am Rednerpult daran erinnerte, dass Bürglen bisher erst vier Grossratspräsidenten hervorgebracht hatte, den letzten im Jahr 1925. «Bürglen freut sich und ist stolz, dass nun wieder einer seiner Einwohner für ein Jahr höchster Thurgauer ist und die Interessen unserer Gemeinde und Region vertritt», sagte Baumann. Schallenbergs Vorgängerin Heidi Grau-Lanz hielt eine herzliche Rede. Sie betonte, dass sie von ihrem Vizepräsidenten Turi Schallenberg während ihres Amtjahres gut unterstützt worden sei, und zeigte sich zuversichtlich, dass Schallenberg auf seinen Vizepräsidenten Kurt Baumann ebenso werde zählen können. «Du wirst in deinem Amtsjahr viele neue Seiten des Thurgaus kennenlernen, die bereichernd sind. Ich wünsche dir, dass du dein Amtsjahr ebenso geniessen kannst, wie ich meines genossen habe», sagte Grau-Lanz.
Bevor Turi Schallenberg zum Rednerpult schritt, spielte die Musikgesellschaft Bürglen das Lied «My Way». Dieses Lied hatte sich Schallenberg extra gewünscht. Er griff die Liedzeile «es auf seine Art zu machen» dann als Einstieg in seiner Ansprache auf und drückte damit seine Hoffnung aus, seinem Amtsjahr eine persönliche Note verleihen zu können.
Ein schöner Kanton
Turi Schallenberg erinnerte daran, dass es nicht selbstverständlich sei, in einem so schönen Kanton in Frieden und Wohlstand zu leben. «Unsere Eltern, Grosseltern und Urgrosseltern haben dafür gearbeitet. Es liegt in unserer Verantwortung, dieses Erbe an unsere Nachfahren weiterzugeben. Deshalb müssen wir Sorge tragen, auch zu unseren Mitmenschen, und offen bleiben – so werden wir unseren Kanton weiterbringen», sagt Schallenberg. Er sei sich bewusst, dass bei seinem Amt Ernsthaftigkeit angesagt sei. Stimme dieses Fundament, so könne man darauf aber auch mit Fröhlichkeit aufbauen. «Es ist zwar nicht üblich, sich als Grossratspräsident für seine Amtszeit ein Motto zu wählen, sagte Turi Schallenberg, und ganz «My Way» ergänzte er: «Ich mache es trotzdem.» Sein Motto für sein Amtsjahr heisse Lebensfreude, gab er bekannt.
Fröhlicher Amtseinstieg
Nach dem öffentlichen Teil der Feier beim Feuerwehrdepot, wo sich die Dorfbewohner noch in der Festwirtschaft verköstigten, begaben sich die geladenen Gäste zur Mehrzweckhalle. Dort hielten die ebenfalls frischgewählte Regierungsratspräsidentin Cornelia Komposch und weitere Personen ihre Ansprachen. Zwischen den Gängen des Abendessens kamen die Gäste zudem in den Genuss einiger Darbietungen.
Hannelore Bruderer
In der Hand von SP und SVP