Freitag, 10. Februar 2017
Bürglen. Drei Tage Bürgler Fasnacht verlangen vom OK unter der Leitung von Janina Diethelm einiges ab. Umso mehr, als es ein Anspruch der Fasnachtsgesellschaft Schlosshüüler ist, mit ihren Aktivitäten allen Altersklassen etwas zu bieten.
Frau Diethelm, Sie sind die OK-Präsidentin der Bürgler Fasnacht. Wie laufen die Vorbereitungen?
Janina Diethelm: Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Alle zentralen Elemente sind reserviert und aufgegleist, der Einsatzplan steht mehr oder weniger und die offenen Aufgaben sind im OK verteilt. Nun beginnt die heisse Phase der Werbung und das Erledigen der 100 kleinen Aufgaben – das alles parallel neben der «normalen» Fasnachtssaison.
Blutwürste und Kesselfleisch gehörten lange Jahre zum Unterhaltungsprogramm der Bürgler Fasnacht. Im letzten Jahr habt ihr das Konzept umgestellt. Was war der Grund dafür?
Janina Diethelm: Wir waren mehr oder weniger gezwungen dazu: Die Metzgete war immer sehr erfolgreich und wir hätten sie gerne noch weitergeführt. Doch wir konnten trotz intensiver Suche und diverser Anfragen weder eine Moderation noch Beiträge für ein füllendes Abendprogramm finden. Unser langjähriges Zugpferdchen und Kreativkopf Walter Strasser hatte seine Ankündigung der letzten Jahre wahr gemacht und war nicht verfügbar. Also haben wir das Konzept komplett umgestellt und den Schwerpunkt auf ein hochwertiges Essen gelegt: Der Narräschmaus. Zudem sollte die starke Einbindung des Publikums zeigen, wie einfach es ist, sich am Programm zu beteiligen. Und auf eindrückliche Weise markieren, dass wir Fasnächtler auf die Bürglerinnen und Bürgler angewiesen sind.
Wie ist das neue Kulinarikangebot und Programm «Narräschmaus» beim Publikum letztlich dann angekommen?
Janina Diethelm: Als die Besucherinnen und Besucher merkten, dass sie aktiv in die Darbietungen eingebunden werden, waren viele ein wenig geschockt und misstrauisch – was absolut verständlich war. Und doch haben praktisch alle bei den Schnitzelbänken, Gesangseinlagen und Choreos mitgemacht – das war einfach genial! Schnell wich die verunsicherte Stimmung in der Mehrzweckhalle und es wurde ein fröhliches und unterhaltsames Fest. Die Überleitung mit den Kakaphonikern in den Maskenball war super: Die Halle bebte bereits da. Auch die Umstellung des Menüs gab viele positive Feedbacks. Übrigens wird ein Grossteil des Schmauses intern von uns vorbereitet. Wir haben da mit Claudia Zürrer einen Profi in unseren Reihen.
Gegenüber dem letzten Jahr habt ihr beim «Narräschmaus» dennoch leichte Anpassungen vorgenommen. Worauf dürfen sich die Besucher am 4. März freuen?
Janina Diethelm: Am mottogetreuen, leckeren 4-Gänger wird weiterhin festgehalten. Dafür gibt es zwischen den Gängen wieder ein Programm mit Schnitzelbankversen, kabarettistischen Einlagen, fasnächtlicher Musik und originellen Büttenreden.
Walter Strasser hat sich ins Zeug gelegt und abwechslungsreiche Programmpunkte von Freiwilligen zusammengestellt: Neben Altbekanntem wie den Musikeinlagen der Kakaphoniker, gibt es auch neue Formationen wie beispielsweise die Schnitzelbänkler «Emanze mit Ranze» zu erleben. Der Narräschmaus läuft ganz nach dem Motto: «Anehocke, esse und gnüsse».
Die Bürgler Fasnacht zeichnete sich immer dadurch aus, dass sie für alle Generationen etwas geboten hat. Fühlt ihr euch diesem Ziel immer noch verpflichtet?
Janina Diethelm: Auf jeden Fall. Es ist uns wichtig, dass für alle etwas dabei ist und sich alle vom Dorf und den umliegenden Weilern zu Hause fühlen.
Wie wird dieses Ziel an der Fasnacht 2017 umgesetzt?
Janina Diethelm: Mit der dreitägigen Fasnacht: An der Beizenfasnacht wird die Bürgler Fasnacht von Jung und Alt in lockerer Atmosphäre begrüsst. Mit dem Narräschmaus soll der Stellenwert des Dorflebens betont werden. Der Übergang in den Maskenball ist uns dabei sehr wichtig: Es ist toll, wenn sich die Generationen mischen. Meist wird die Party dann immer wilder und auch jünger. Am Sonntag sind schliesslich mit dem Umzug und dem Kindermaskenball in der Mehrzweckhalle die Familien angesprochen. Bei unserer Fasnachtsgesellschaft sind übrigens jederzeit neue Mitglieder für die Gugge oder das Wagenteam aus dem Dorf willkommen.
Als OK-Präsidentin tragen Sie eine grosse Verantwortung. Macht Sie das auch ein bisschen nervös?
Janina Diethelm: Natürlich. Es kann in der Woche vor der Fasnacht schon mal den ein oder anderen Traum mit einer leeren Halle, einer Massengrippe in der Fages oder sonst einem Zwischenfall geben. Da ich aber ein super OK um mich habe und wir alles so gut wie möglich vorbereiten, überwiegt die Vorfreude. Auf jeden Fall ist das Cordon bleu – nach Abgabe der Halle am Sonntagabend bei Edi Schönbächler – eines der leckersten im ganzen Jahr.
Interview: Hannelore Bruderer