Freitag, 20. November 2017

Erlen. Nebst dem Budget 2018 legt die Gemeindebehörde Erlen den Stimmbürgern an der Gemeindeversammlung zwei Kreditbegehren vor. Die Tarifordnung für die Technischen Betriebe Wasser ist überarbeitet und kommt am 30. November zum zweiten Mal vor das Stimmvolk.

Für das Jahr 2018 budgetiert die Gemeinde Erlen einen Aufwandüberschuss von 457 915 Franken. Da Erlen noch über ein gutes Eigenkapitalpolster verfüge, bleibe der Steuerfuss auch im kommenden Jahr auf 55 Prozent, sagt Gemeindepräsident Roman Brülisauer. Ein Blick in den Finanzplan zeigt, dass jedoch auch in den kommenden Jahren mit ähnlich hohen Rückschlägen zu rechnen ist. Sorgen bereiten dem Gemeindepräsidenten die stets steigenden Kosten für das Gesundheitswesen. Als Beispiel nennt er den Bereich Pflegefinanzierung. Dort sind die Kosten in den letzten sechs Jahren um mehr als das Doppelte angestiegen. Für die Technischen Betriebe Wasser, Abwasser und Elektrizität veranschlagt Erlen für das kommende Jahr einen Erfolgsüberschuss, beim Abfall einen Aufwandüberschuss.

Hohes Investitionsvolumen

Rund 3,2 Millionen Franken betragen die Nettoinvestitionen, die die Gemeinde Erlen im nächsten Jahr tätigen will. Das sei ein recht hoher Betrag, sagt der Gemeindepräsident. Er geht jedoch davon aus, dass die Investitionssumme in den kommenden Jahren wieder tiefer liegen wird. 2018 saniert das Tiefbauamt des Kantons Thurgau die Bahnhofstrasse zwischen Riedt und Erlen und erneuert die Brücke über die Aach. Der Durchlass unter der Brücke wird dabei verbreitert und so den Vorgaben des Hochwasserschutzes angepasst. Die Gemeinde wird im Zuge der Sanierung wo nötig Wasser- und Elektrizitätsleitungen sanieren und erweitern. Ebenso wird sie Bauarbeiten im Bereich des neuen Brückenkörpers für die Entwässerungsleitung des Industriegebietes Ennetaach ausführen. Das gesamte Projekt Bahnhofstrasse ist mit Kosten von rund 2,8 Millionen Franken veranschlagt, wovon rund 1,17 Millionen Franken auf die Gemeinde Erlen fallen.

Neues Fahrzeug für Werkhof

Geschätzte 223 000 Franken brutto kostet ein neues Kommunalfahrzeug, weitere 31 000 Franken budgetiert die Gemeindebehörde für die Beschaffung eines neuen Salzstreuers für dieses Fahrzeug. Ausgemustert werden soll das Fahrzeug vom Typ VMeili 7000 mit Jahrgang 1999. Es wurde von der Gemeinde 2011 als Occasionsfahrzeug angeschafft. Dank seiner Vielfältigkeit wird es von den Werkhofmitarbeitern am häufigsten eingesetzt. Da das Kommunalfahrzeug reparaturanfällig geworden ist, soll es nun ersetzt werden. Der dazugehörende Salzstreuer ist in einem schlechten Zustand und entspricht mit seiner schlecht regulierbaren Mengendosierung nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Damit auch künftig Investitionen in das Wassernetz getätigt werden können, sei es wichtig, dass die Technischen Betriebe Wasser der Gemeinde Erlen mehr einnehmen und Fremdfinanzierungen abbauen, sagt Gemeindepräsident Roman Brülisauer. Erreichen will dies der Gemeinderat mit einem Systemwechsel bei der Tarifordnung.

Da alle von einem gut funktionierenden Wassernetz profitieren – auch jene, die wenig Wasser brauchen – sollen die Grundgebühren angehoben und die Mengengebühren gesenkt werden. Die Mehrheit der Stimmbürger hatte den ersten Vorschlag der Gemeindebehörde für eine neue Tarifordnung an der Gemeindeversammlung im Mai abgelehnt. Sie beklagten vor allem, dass der Vorschlag zu wenig ökologisch sei und Wohnungseigentümer gegenüber Einfamilienhauseigentümern bevorzugt würden. In den letzten Monaten hatte der Gemeinderat die Tarifordnung überarbeitet und im September einen Informationsanlass durchgeführt. «Die überarbeitete Version wurde zwar kritisch hinterfragt, fand bei den Anwesenden aber auch viel Akzeptanz», sagt der Gemeindepräsident.

Ferner beantragt der Gemeinderat, dass die kürzlich erworbene Liegenschaft Heerenwies 1 vom Landkreditkonto in das Finanzvermögen übertragen wird.

Versammlung Gemeinde Erlen: Donnerstag, 30. November, 19.30 Uhr, Mehrzwecksaal Schule Erlen

Hannelore Bruderer