Mittwoch, 9. Mai 2018
Bürglen. Das 14. Alpenland Musikfestival hat am Wochenende Tausende Volksmusikfans nach Bürglen gelockt. Am Samstag verwandelten die auftretenden Künstler das Festzelt zuweilen in einen brodelnden Hexenkessel.
Wenn vor der Oktoberfestsaison Dirndl, Lederhose und das karierte Hemd aus dem Kleiderschrank hervorgekramt werden ist klar, dass der Alpenland Sepp zu seinem Festival einlädt. Diese Einladung wurde am Samstagabend von mehreren Tausend Fans von volkstümlicher Musik und Schlagern gerne angenommen. «Hallo Freunde», begrüsste Sepp Silberberger die gut gelaunte Menge. Das ist am Alpenlandfestival nicht nur eine Floskel – die Stimmung ist familiär und ausgelassen. Jeder scheint jeden zu kennen.
Parade der Musikgrössen
Natürlich liessen es sich die Gastgeber nicht nehmen, auch selber musikalisch für Stimmung zu sorgen. Neben ihrer legendären Show-Parade, in der Sepp Silberberger und Bandkollege Franz Pischler in die Rollen von Andreas Gabalier, Adriano Celentano, Tina Turner oder den Amigos schlüpften, heizten sie dem Publikum mit einem Medley von «Status Quo» ein. Die ganze Welt brachten sie – wie im Song «Rockin’ all over the World» angetönt – zwar nicht zum rocken, aber Bürglen versetzten sie damit definitiv in Festlaune.
Den Auftakt zum sechsstündigen Musikmarathon machte Mitch Keller. Der 45-jährige Deutsche gab Stücke seiner beiden erfolgreichen Alben «Einer dieser Tage» und «20 000 Teile» zum Besten. Dabei gab sich Mitch Keller sehr publikumsnah, er schüttelte Hände und forderte das Publikum zum Mitsingen und -klatschen auf.
Gutes aus dem Thurgau
«Sie sind die Lokalmatadore. 2015 haben wir sie als Newcomer ans Alpenland Festival eingeladen, seitdem ging es mit ihrer Karriere steil nach oben», kündigte Sepp Silberberger die «Seerugge Feger» an. Damit hatte er nicht zu viel versprochen. Schon beim ersten Ton, den die vier jungen Männer von sich gaben, war die Festgemeinde ausser Rand und Band. Sie klettere auf die Bänke und schwenkte Fähnchen. Gleichzeitig verwandelten sich die Durchgänge zwischen den Tischreihen in Tanzflächen. «Bürgle – ihr sind alles geili Sieche», attestierte denn auch der Sänger der Band. Mit einem Potpourri aus verschiedensten Fetenhits verwandelten sie das Festzelt endgültig in einen dampfenden Hexenkessel. Im Weiteren präsentierten und tauften die Seerugge Feger ihre neue CD auf den passenden Namen «Das tuet wie d’Sau».
Dem Idol ganz nah
Nach den Auftritten von Leonard, Linda Fäh und den «Zillertaler Haderlumpen» begrüsste Sepp Silberberger pünktlich um Mitternacht den Stargast des Abends. «Wir hatten Matthias Reim schon lange auf dem Radar und wollten ihn einmal beim Alpenland Festival dabeihaben», verkündete er. Dieser Meinung schloss sich das Publikum an. Kaum betrat der 61-jährige Reim die Bühne, stürmten zahlreiche Besucher nach vorne, um ihrem Idol ganz nahe sein und seine grössten Hits mitsingen zu können. Neben «Ich hab geträumt von dir» fehlte natürlich auch sein grösster Hit «Verdammt ich lieb dich» nicht.
Am nächsten Alpenland Musikfestival vom 4. und 5. Mai 2019 wird Alpenland Sepp & Co. sein Abschiedskonzert geben. «Das Festival wird aber weiter leben», versicherte Sepp Silberberger den Fans.
Monika Wick