Freitag, 17. August 2018
Bürglen. Der Bürgler Pfarrwahlkommission ist es gelungen, einen Nachfolger für Sebastian Zebe zu finden. Am 2. September stellt sich der Neunforner Bruno Ammann der Wahl zum neuen Pfarrer von Bürglen.
Am Dienstagnachmittag verdunkelten düstere Regenwolken den Himmel über Bürglen. Nach der lang anhaltenden Dürreperiode sorgten die daraus resultierenden Regentropfen vielerorts für grosse Freude. Die Lücke, die Pfarrer Sebastian Zebe nach seinem Weggang hinterlassen hat, als Dürre zu bezeichnen, wäre wohl etwas weit hergeholt. Die Freude darüber, dass sich Bruno Ammann am 2. September der Wahl zum neuen Pfarrer von Bürglen stellt, dürfte die evangelischen Kirchbürger aber genauso freuen wie der ersehnte Regen.
Reges Interesse
Das Interesse an der vollamtlichen Pfarrstelle war gross. Acht Pfarrerinnen und Pfarrer haben sich auf das Stelleninserat beworben. Letztendlich entschied sich die Pfarrwahlkommission für Bruno Ammann. Momentan lebt der 54-Jährige mit seiner Ehefrau Cordula und dem gemeinsamen, 7-jährigen Sohn Aaron in Neunforn. Aufgewachsen ist Bruno Ammann in Weinfelden. Neben einer KV-Ausbildung hat er eine Ausbildung zum Diakon an der Schule für Diakonie in Greifensee abgeschlossen. Im Anschluss war er in Amriswil als Gemeindediakon tätig und leitete später das Fürsorgeamt. Nach einem berufsbegleitenden Zweitweg-Studium wurde Bruno Ammann am 12. August 2012 durch den Evangelischen Kirchenrat des Kantons Thurgau zum Pfarrer ordiniert und wenige Wochen später zum Seelsorger von Neunforn gewählt. «Mit Mitte 50 stellte ich mir die Frage, ob ich noch einmal einen Neustart wagen oder in Neunforn bleiben soll», erklärte Bruno Ammann. Da ihn das Stelleninserat der Evangelischen Kirchgemeinde angesprochen hatte, entschied er sich für den Neustart. «Die Ausrichtung der Kirchgemeinde, die Behörde und ich passen zusammen», ist er sich sicher.
Bruno Ammann bezeichnet sich als bodenständigen Mann. Sollte er am 2. September zum neuen Pfarrer von Bürglen gewählt werden, liegt seine Priorität nicht darin, alles zu erneuern. «In erster Linie möchte ich den Menschen begegnen und durch die Kontakte spüren, wo ihre Bedürfnisse liegen», sagt er. Bruno Ammann ist optimistisch, dass ihn die Kirchbürger wählen, denn er hat seine Stelle in Neunforn bereits gekündigt und zieht anfangs Januar gemeinsam mit seiner Familie ins Pfarrhaus ein. Dieser Umstand freut auch Irene Bösiger, Präsidentin der Evangelischen Kirchgemeinde. «Zudem freut sich die Kirchgemeinde, einen Pfarrer vorstellen zu können, welcher sich in der Thurgauer Landeskirche bestens auskennt», ergänzt sie.
Ausserordentliche Versammlung
Bruno Ammann wird sich den Kirchbürgern mit einem Gottesdienst, der am Sonntag, 2. September, um 9.45 Uhr stattfindet, vorstellen. Im Anschluss beantwortet er die Fragen der Anwesenden. Um 11 Uhr folgt die ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung, in der die Wahl des neuen Bürgler Pfarrers stattfinden wird. Sollte Bruno Ammann gewählt werden, tritt er am 1. Februar 2019 seine Stelle an.
Monika Wick