Freitag, 24. August 2018
Sulgen. Am Samstag öffnete der Werkhof der beiden Gemeinden Sulgen und Kradolf-Schönenberg seine Türen. Im Rahmen des Anlasses wurde auch ein neues Fahrzeug an die Feuerwehr übergeben.
Abfallkörbe kontrollieren, Brunnen reinigen, Geländer am Hoferweg setzen, Gras mähen und Hydrant Nr. 70 kontrollieren sind nur einige der Aufgaben, die auf dem Wochenplan vermerkt sind, der im Flur des Werkhofes hängt, den die Gemeinden Sulgen und Kradolf-Schönenberg seit gut einem Jahr gemeinsam betreiben. Dass der Aufgabenbereich des Werkhofs noch viel umfassender ist, zeigte sich am Tag der offenen Tür, zu dem die beiden Gemeinden am letzten Samstag eingeladen haben. Beim Rundgang durch das Gebäude an der Auholzstrasse erhielten die Besucher einen Einblick in die Wasserversorgung. Neben den neuen, noch glänzenden Hydranten zog ein altes, verrostetes Rohr seine Blicke auf sich, das tags zuvor an der Bleikenstrasse ausgegraben wurde. «Gestern erlebte die Wasserversorgung einen schwarzen Tag. Gleich an drei verschiedenen Stellen brach die Leitung», beantwortete Andreas Opprecht, Gemeindepräsident von Sulgen, die Frage eines Besuchers. An weiteren Ständen erhielten Besucher Informationen zu den Ausbildungsberufen in den Gemeinden oder zu den Neophyten. Neophyten sind diejenigen Pflanzen, die nach 1492 bewusst oder unbewusst nach Europa eingeführt wurden und sich als Problempflanzen entpuppt haben.
Neues Fahrzeug übergeben
Ganz besonders im Fokus stand der umfangreiche Geräte- und Fuhrpark des Werkhofes und der Feuerwehr, der im Rahmen des Anlasses um ein Fahrzeug aufgestockt wurde. Punkt 12 Uhr dröhnte aus den Lautsprechern «Eye of the Tiger». Zum Takt des Liedes aus den legendären Rocky-Filmen rollte sich das zweite Tor des Feuerwehrdepots nach oben und legte den Blick auf das neue Fahrzeug frei, das der Bevölkerung buchstäblich mit Schall und Rauch präsentiert wurde. «Das bestehende Atemschutzfahrzeug ist schon über zwanzig Jahre alt und für die heutigen Bedürfnisse viel zu eng», erklärte Feuerwehrkommissions- und OK-Präsident Hanspeter Kernen. «Die Beschaffung des neuen Fahrzeugs war eine Zangengeburt und hat relativ lange gedauert. Mit grosser Freude dürfen wir heute ein neues, massgeschneidertes Fahrzeug an die Feuerwehr übergeben, welches deren Anforderungen und Wünsche erfüllt», fügte er hinzu. Laut Hanspeter Kernen wurde das rund 270 000 Franken teure Feuerwehrfahrzeug durch eine Subvention der Gebäudeversicherung (rund 80 000 Franken) finanziert, den restlichen Betrag teilten sich die Gemeinden gemäss des Kostenverteilschlüssels.
Symbolisch übergeben
Weitere Angaben zum neuen Fahrzeug lieferte Hansruedi Burkhardt, Geschäftsführer der Lieferfirma Alfag Weinfelden AG. Detailliert beschrieb er das Trägerfahrzeug, das Fahrerhaus, das Wechselladegerät sowie den Aufbau «Atemschutzcontainer». «Der Aufbau ‹Pioniermaterial› muss noch fertiggestellt und ausgebaut werden», erklärte er. Nach seinen Ausführungen überreichte er Hanspeter Kernen symbolisch eine Flasche Sekt, an der die Schlüssel des neuen Feuerwehrfahrzeugs befestigt waren. Dieser gab sie direkt an Norbert Schoch, Kommandant des Feuerwehrzweckverbands Sulgen-Kradolf-Schönenberg weiter. Nach dem offiziellen Teil der Feierlichkeiten liessen sich die Besucher in der angrenzenden Festwirtschaft verwöhnen oder vergnügten sich mit den Kindern auf der Hüpfburg oder beim Büchsenwerfen.
Monika Wick