Freitag, 14. Mai 2021
Riedt. Am Samstag lud der Obstbauring Riedt und Umgebung zu einem Rundgang durch eine Apfelplantage ein. Dabei vermittelte er den Besuchern viel Wissenswertes und Informatives.
In den Obstregalen der verschiedenen Detailhändler finden Kunden täglich eine grosse Auswahl an Tafeläpfeln aus der Region. Wie viel Aufwand hinter der Produktion der Früchte steckt, zeigte sich in der Apfelplantage von Sybille und Daniel Witzig in Riedt bei Erlen. Am Samstag gewährte das Paar, in Zusammenarbeit mit weiteren Mitgliedern des Obstbaurings Riedt und Umgebung, Interessierten einen Einblick in ihre Arbeit. Dazu hatten sie einen Parcours durch die zehn Hektaren grosse Obstanlage angelegt. An etlichen Posten erhielten die Besucher wissenswerte und interessante Informationen. Am ersten Posten stand der Gastgeber selber und stellte seinen Betrieb vor. «Neben dem Obstbau betreiben wir noch Mutterkuhhaltung. Auf zehn Hektaren Wiesland veredeln wir das Gras in Fleisch», erklärte er. Im Weiteren erfuhren die Besucher, dass das Kalb bei der Mutter aufwächst und Freigang geniesst. «Erst im Alter von etwa zehn Monaten, wenn die Kuh das Kalb abstösst, wird es geschlachtet», sagte Daniel Witzig.
Vielfältiger Lebensraum
Weitere Posten widmeten sich den Themen «Schädlinge – Nützlinge», «Wildbienen», «Pflanzenschutz» oder «Verwirrung und Fallen». Aufmerksam lauschten die Teilnehmenden bei letzterem den Worten von Jungbauer Julian Tschopp, der erklärte, wie Schädlingsbekämpfung mithilfe des Sexuallockstoffs Pheromon funktioniert. «Die Pheromonfallen dienen nicht primär zur Bekämpfung der Schädlinge, sondern bieten eine Kontrolle über deren Population und Zyklus», sagte er. Pheromonfallen tragen massgebend dazu bei, den Insektizideinsatz auf das Nötigste zu beschränken und zeitlich zu optimieren. «Der Rundgang soll auch aufzeigen, dass Landwirte nicht die Umweltvergifter der Nation sind, sondern Sorge zur Natur tragen», sagte Daniel Witzig. Die beiden Landwirtschaftsinitiativen bereiten ihm grosse Sorgen. «Bei einer Annahme würde alles kaputt gehen und wir könnten die Regale in den Läden nicht mehr füllen», befürchtet er. Men Barth betrachtete die Begehung der Obstanlage als schönen Familienausflug mit drei Generationen. «Auf dem Rundgang hat sich mein Wissen bestätigt, ich habe aber auch viel Neues erfahren», sagte der Weinfelder.
Monika Wick