Freitag, 28. Mai 2021

Bürglen. Nach 25-jähriger Wirkungszeit tritt Heinz Isler in den Ruhestand. Am Wochenende wurde der Chef des Werkhofs der Gemeinde Bürglen ausgiebig geehrt und verabschiedet. 

Kaum hat Heinz Isler nach dem Mittagessen Messer und Gabel beiseite gelegt, läutet sein Mobiltelefon. Kurz hört er dem Anrufer zu und antwortet dann, begleitet von einem herzhaften Lachen: «Da bin ich nicht mehr zuständig, jetzt musst du Nicolas Brühwiler anrufen.» Heinz Isler, der von seinen Arbeitskollegen und etlichen Bürgern lediglich «Izzler» genannt wird, tritt nämlich nach 25-jähriger Wirkungszeit im Werkhof der Gemeinde Bürglen in den Ruhestand. «Offiziell pensioniert werde ich erst Ende Juni. Wegen Überstunden und übriger Ferientage bin ich jetzt schon fertig», erklärt der Neurentner. 

Abschied in Tranchen
Zum Abschluss seiner beruflichen Laufbahn hat die Gemeinde am vergangenen Wochenende Mitarbeiter, Lieferanten, Bezugspersonen sowie die Behörde in die Hütte am Istighofer Weiher eingeladen. «Coronabedingt feiern wir viermal mit je fünfzehn Personen», erklärt Gemeindepräsident Kilian Germann. Am Freitagmittag sind die Arbeitskollegen und der Gemeinderat an der Reihe. Trotz des strömenden Regens ist die Stimmung ausgelassen. Heinz Isler erhält viele Glückwünsche für den neuen Lebensabschnitt, zudem wird in Erinnerungen geschwelgt. «Am 29. August 1994 hat sich Heinz für die Stelle eines qualifizierten Mitarbeiters im Werkhof der Ortsgemeinde Bürglen beworben», weiss Kilian Germann zu berichten. Seine Stelle hat er ein knappes halbes Jahr später angetreten. Für besondere Belustigung sorgt die Tatsache, dass Heinz Isler mit Armin Eugster seinen ehemaligen Oberstufenlehrer als neuen Vorgesetzten bekommen hat. Bereits ein Jahr nach seinem Stellenantritt wurde er vom damaligen Gemeindepräsidenten Armin Eugster zum stellvertretenden Werkhofchef und im darauffolgenden Jahr bereits zum Werkhofchef befördert. Bis zum Zeitpunkt seiner Pension arbeitete Heinz Isler mit den Gemeindepräsidenten Armin Eugster, Erich Baumann und Kilian Germann zusammen. Während seiner Tätigkeit beim Werkhof Bürglen war Heinz Isler zuständig für die wichtigen Infrastrukturelemente wie Wasser, Abwasser, Strassen, Abfallbewirtschaftung oder Grünflächen. «Meine Vorgänger und ich schätzten an Heinz seine Loyalität, sein Engagement und sein breites und tiefes Fachwissen», sagt Kilian Germann.

Angenehm und konstruktiv
Dass er nun Rentner ist, fühlt sich für Heinz Isler noch komisch an. «Die erste Zeit wird sich noch wie Ferien anfühlen.Was danach kommt, werde ich auf mich zukommen lassen», erklärt er. Die freie Zeit will er zukünftig für seinen privaten Garten, Fahrten mit seinem Töff oder Haushaltsarbeiten nutzen. Obwohl er in seiner Zeit als Werkhofchef auch Trauriges und Unangenehmes wie Brände, Sui-zide oder Unfälle miterlebt hat, überwiegen für ihn die positiven Ereignisse. Als besonderes Highlight bezeichnet er die Winter, in denen der Istighofer Weiher zugefroren war und die Gemeinde für das Säubern des Eises oder die Sicherheit der Schlittschuhläufer zuständig war.«Mir war es zudem immer ein grosses Anliegen, zur Infrastruktur, die ja den Bürgern gehört, Sorge zu tragen», sagt Heinz Isler. Ein weiteres Anliegen ist es, einen Dank an die Bevölkerung, die Behörde und seine Mitarbeiter zu richten. «Die Zusammenarbeit war immer angenehm und konstruktiv», sagt er. Die Arbeiter des Werkhofes haben am Nachmittag ausnahmsweise frei, um sich gebührend von «Izzler» zu verabschieden. Nicht so Nicolas Brühwiler. Der Mann aus Hosenruck tritt in die Fussstapfen von Heinz Isler und wird ab sofort allfällige Anrufe von Bürgern entgegennehmen.

Monika Wick