Freitag, 4. Juni 2021
Sulgen. Die Behörde der Politischen Gemeinde Sulgen hatte an ihrer Rechnungsversammlung vom Dienstagabend leichtes Spiel. Die Stimmberechtigten winkten sämtliche Anträge diskussionslos durch.
Es waren zehn intensive Jahre mit vielen Projekten und Herausforderungen. Unsere Zusammenarbeit war aber immer angenehm und basierte auf Vertrauen und Respekt», sagte Werner Herrmann. Seine Worte richtete der Vizepräsident der Gemeinde Sulgen an Gemeindepräsident Andreas Opprecht. Im Rahmen der Gemeindeversammlung vom Dienstagabend im Auholzsaal ehrte er das Gemeindeoberhaupt für seine 10-jährige Tätigkeit als Gemeindepräsident. Begleitet von einem kräftigen Applaus der Stimmbürger überreichte Werner Herrmann Andreas Opprecht einen Geschenkkorb.
Kein Redebedarf
Ein ebenso grosses Geschenk dürfte das Vetrauen gewesen sein, das die Stimmbürger der Behörde entgegengebracht haben. Die 66 anwesenden Stimmbürger (Stimmbeteiligung 2,8 Prozent) winkten nämlich sämtliche Anträge diskussionslos und einstimmig durch. Einzige Ausnahme bildete das Reglement «Sulger Ehre-Leu», das ein Stimmbürger ablehnte. Das Reglement sieht vor, dass der Gemeinderat in Zukunft mit dem mit 2500 bis 3000 Franken dotierten Anerkennungspreis «Sulger Ehre-Leu» Privatpersonen oder Institutionen ehrt, die «etwas mehr tun als das Nötige». Der erste, von einer fünfköpfigen Anerkennungskommission ausgewählte Preisträger soll spätestens 2023 präsentiert werden. Danach gilt der Zwei-Jahres-Rhythmus. Die Finanzierung des «Sulger Ehre-Leu» erfolgt über einen Fonds der Politischen Gemeinde, der nun, durch die Annahme des Reglements, jährlich mit 2000 Franken aus der Erfolgsrechnung der Politischen Gemeinde gespiesen wird.
Neue Küche für Auholzsaal
Nach dem Willen der Stimmbürger wird die über 30-jährige Küche im Auholzsaal für 250 000 Franken erneuert. «Damit weiterhin Truppen der Armee in Sulgen in der ALST und den anderen Anlagen untergebracht werden können, ist eine bessere Kücheninfrastruktur unabdingbar», erklärte Werner Herrmann, Präsident der Liegenschaftenkommission im Vorfeld der Abstimmung. Neben dem überarbeiteten Feuerschutzreglement hiessen die Stimmbürger auch den Antrag gut, das Bauland zwischen der Kreuzlingenstrasse und der Palmenstrasse/Weinfeldenstrasse im Baurecht abzugeben. «Dank Landumlegungen konnte die Grundstückfläche für eine Bebauung optimiert werden und ist bereits vollständig erschlossen», erklärte Andreas Opprecht. Laut dem Gemeindepräsidenten gibt es für die rund 4000 Quadratmeter grosse Parzelle bereits fünf Interessenten. «Spruchreif ist aber noch nichts», sagte er. Zu guter Letzt gewährten 64 der 66 Stimmbürger Yvonne und Matthias Deckert und ihren gemeinsamen Töchtern Tanja und Julia das Bürgerrecht von Sulgen. «Vor zehn Jahren hat die Familie Deckert in Sulgen ein Haus erworben. Sulgen ist zu ihrer Heimat geworden», sagte Gemeinderätin Michèle Artho in der Vorstellung der Familie.
Bundesfeier mit Urs Martin
Im Traktandum «Aktuelles aus dem Gemeinderat» informierte Andreas Opprecht über aktuelle Bautätigkeiten und -projekte, den Stand des familienergänzenden Angebots FAME und den Umstand, dass die Gemeinde zum Thema «Zukunft der Hausärzte in Sulgen» eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben hat. Gemeinderätin Maja Brühlmann Zwahlen lieferte als OK-Präsidentin Informationen zum Dorffest, das am 3. und 4. September im Oberdorf stattfindet, sowie zur Bundesfeier der Gemeinde. «Da der 1. August ein Sonntag ist, findet das Fest ausnahmsweise am 31. Juli statt», erklärte sie. Organisator ist der Dorfverein Donzhausen, Festredner Regierungsrat Urs Martin.
Knappes Plus statt sattes Minus
Die Erfolgsrechnung 2020 der Politischen Gemeinde Sulgen schliesst bei einem Aufwand von 16 464 706.21 Franken und bei einem Ertag von 16 468 380.88 Franken mit einem leichten Gewinn von 3674.67 Franken. Budgetiert war ein Verlust von rund 700 000 Franken. Die Stimmbürger hiessen die Jahresrechnung 2020, bestehend aus Erfolgsrechnung, Investitionsrechnung, Bilanz und Gewinnverwendung, einstimmig und diskussionslos gut. Ebenso genehmigten sie, den Gewinn dem Bilanzüberschuss von 3 419 529.46 Franken zuzuführen.
Monika Wick