Freitag, 4. Juni 2021
Sulgen. Traditionellerweise realisieren die Abschlussklassen der Sekundarschule Befang zum Ende ihrer obligatorischen Schulzeit ein Projekt. Am Samstag präsentierten sie Interessierten ihre fertigen Arbeiten.
Die Gelegenheit, die Pflicht mit dem Nützlichen zu verbinden, haben etliche Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen der Sekundarschule Befang genutzt. Auffallend viele haben nämlich die obligate Projektarbeit zum Ende ihrer Schulzeit dazu verwendet, ihr Kinderzimmer in ein modernes Jugendzimmer zu verwandeln. Wie viel Zeit sie aufgewendet und wie viel Aufwand sie dafür betrieben haben, zeigte die Matinee, zu der sie am vergangenen Samstag eingeladen haben. Mittels aufwendiger Dokumentationen und selbst produzierter Filme gewährten sie Interessierten einen detaillierten Einblick in die verschiedensten Arbeitsschritte oder verrieten, auf welche Schwierigkeiten und Herausforderungen sie gestossen sind. Auch sonst bewiesen die 53 Schüler grossen Ideenreichtum bei der Wahl ihrer Projekte. Während ein Jugendlicher einen währschaften Grill baute, beschäftigten sich andere mit der Restaurierung von Pausenkiosk, Fahrrad, Pocket Bike oder Einachser. Einige Mädchen nähten trendige Kleidungsstücke, eines entwickelte eine eigene Kosmetiklinie und wieder andere entschieden sich für das Schreiben eines Buches über die faszinierende Welt der Gebärdensprache oder das Ankommen und Fussfassen einer Italienerin in der Schweiz.
Mindestens sechzig Stunden
Seit Januar beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler wöchentlich während zwei Lektionen mit ihren selbst gewählten Projektarbeiten. Zusätzliche Arbeitszeit verschaffte eine Projektwoche im Februar. «Die Vorgabe für den zeitlichen Aufwand für das Projekt lag bei sechzig bis achtzig Stunden», erklärt Jerome Herrmann. Der Sekundarschüler hat für sein Projekt inklusive der Dokumentation gar 180 Stunden aufgewendet. Entstanden ist in dieser Zeit ein aussergewöhnliches Sideboard aus Holz- und Metall-Elementen. «Bei der Berufswahl habe ich mich zwischen Schreiner und Metallbauer entscheiden müssen. Letztendlich habe ich mich für den Schreiner entschieden, wollte aber trotzdem den Metallbau in mein Projekt einfliessen lassen», sagt er.
Feines und Grobes
Für eine filigranere Arbeit hat sich Elea Messmer entschieden. «Ich hatte etliche Ideen, die Wahl für ein Projekt fiel mir dementsprechend schwer», erklärt sie. Letztendlich hat ihre Leidenschaft fürs Schreiben und Zeichnen den Ausschlag dazu gegeben, eine eigene Agenda zu realisieren, die genügend Platz für Termine, Gedanken und Kreativität bietet. Eleas Agenda scheint den Besuchern der Matinee zu gefallen. Etliche haben sich schon auf der Bestellliste für das bunte Buch eingetragen. Dass für eine Projektarbeit nicht nur neue Materialien verwendet werden müssen, zeigt ein weiterer Sekundarschüler. Er hat Zigarettenstummel, Kronkorken und leere Kaugummiverpackungen in Epoxidharz gegossen und ein Skateboard mit einzigartigem Design geschaffen.
Monika Wick