Freitag, 10. Februar 2023

Schönenberg. Der Thurgauer Energie­preis wird im November 2023 zum siebten Mal verliehen. Neu ist erstmals eine Kategorie dabei, die Gemeinden vorbehalten ist: Thurgauer Solargemeinde. Das Amt für Energie informierte bei der Preisträgerin 2020, der Kaufmann Oberholzer AG.

Der Thurgauer Energiepreis wird alle drei Jahre gemeinsam von 13 im Umwelt- und Energiesektor tätigen Institutionen und Verbänden vergeben und ist im Jahr 2023 mit 22 250 Franken dotiert. Der Preis ist auf acht Sparten verteilt: auf den Sonderpreis Kantonalbank für selbst bewohntes Wohneigentum sowie die Kategorien Gebäude-Neubau, Gebäude-Erneuerung, Mobilität, Bildung, Energieeffizienz KMU/Gewerbe, Idee und, neu, Thurgauer Solargemeinde. Teilnehmen können alle Einwohner sowie Unternehmen aus dem Kanton Thurgau, die zwischen dem 16. Mai 2020 und dem 15. Mai 2023 ein Projekt im Kanton Thurgau umgesetzt haben, das sich durch ­eine nachhaltige Energienutzung beziehungs­weise Versorgung auszeichnet. 

Zwei Hauptkriterien

Während bei sieben Kategorien Wettbewerbsunterlagen einreichen kann wer will, stehen bei der neuesten Kategorie die Teilnehmenden, die 80 Politischen Gemeinden des Thurgaus, schon im Vorhinein fest. Genau genommen gliedert sich die Kategorie «Thurgauer Solargemeinde» in zwei Teile. Im ersten Teil werden alle Photovoltaikflächen-Zuwächse in jeder Gemeinde errechnet und die Gewinnergemeinde aufgrund des grössten Zuwachses im Bemessungszeitraum gekürt. Beim zweiten müssen die Gemeinden jedoch von sich selbst aus aktiv werden. «Hier wird die aus Fachleuten zusammengesetzte Jury genau hinschauen, wie innovativ eine Gemeinde Themen wie Lastspitzenmanagement, Autarkiegrad oder Speicherlösungsproduktion angeht», erklärte Holger Zopf vom Amt für Energie des Kanton Thurgau an der Medienkonferenz. Diese fand am Mittwochvormittag in den Räumlichkeiten der Firma Kaufmann Oberholzer AG in Schönenberg statt. Die Kaufmann Oberholzer AG gewann den Thurgauer Energiepreis bei der letzten Vergabe im Jahr 2020. In der neuen Kategorie ist noch etwas anders: Während die übrigen Gewinnenden nebst einer Urkunde auch Geld erhalten, erhalten die Gemeinden Sachpreise im gleichen Wert, denn «wir wollen ja, dass die Gemeinden weiterhin in die Solarproduktion investieren», so Holger Zopf.

Eigene Energie produzieren 

Regierungsrat Walter Schönholzer erinnerte daran, dass eine sichere Energieversorgung das A und O einer jeden Wirtschaft, jedoch keineswegs selbstverständlich sei. Zwar sei die im Herbst 2022 befürchtete Strommangellage im Winter ausgeblieben, doch mahnte der kantonale Wirtschaftsminister nach wie vor zum Stromsparen an, denn «die Herausforderungen fangen erst an; wir sind am Anfang der Krise». Allein mit Stromsparen sei es nicht getan. Vielmehr gelte es, den Ausbau der erneuerbaren Energien auch im Thurgau konsequent voranzutreiben. «Wir brauchen viel mehr Energie, die wir selbst produzieren: Abwärme, Photovoltaik und Wind. Denn es ist die regionale Wertschöpfung auf diesem Gebiet, die uns unabhängig vom Ausland macht», so Schönholzer. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 15. Mai; das Anmeldeformular kann auf www.energiepreis.tg.ch heruntergeladen und eingereicht werden. Die Gewinner werden am 8. November im Rahmen einer Preisverleihung in Weinfelden geehrt. In diesem Jahr erhoffen sich die Organisatoren 80 bis 90 eingereichte Projekte.

Christof Lampart