Freitag, 17. Februar 2023
Buhwil. Der Theaterverein Eisbrecher probt das Stück «Wär zletscht lacht …». Anfang März finden zwei Vorstellungen in Erlen und drei in Sulgen statt.
Es ist 19.30 Uhr und die «Eisbrecher» stellen sich in ihrem Probenlokal im Kreis auf. Geprobt wird in der Turnhalle des alten Schulhauses Buhwil. Thomas Bichsel, der Regisseur des Stücks «Wär zletscht lacht …», erinnert daran, dass sich das Probenwochenende nähert, an dem der Theaterverein seinen Aufführungen noch den letzten Schliff verleihen wird. Den Darstellern gibt er den Tipp: «Euer Spiel soll euch Freude machen. Setzt euch nicht unter Druck, sondern geniesst das Spiel.» Dann machen sich die Darsteller bereit. Geprobt wird die Szene 3 des dritten Akts. Die Anweisung des Regisseurs lautet: «Achtet noch mehr darauf, dass ihr dem Publikum eure Emotionen nicht nur durch den Text, sondern auch durch euer ganzes Spiel vermittelt.» Dann legen Nadine Steiner, Steffi Zellweger und Thomas Greuter auf der Bühne los. Karin Messmer und Erich Bötsch sind die weiteren Darsteller im Ensemble. Da ihre Rollen in dieser Szene nicht vorkommen, verfolgen sie das Geschehen vom Zuschauerraum aus.
Neustart nach Unterbruch
2020 spielten die Eisbrecher das letzte Mal vor Publikum. «Wir mussten damals wegen der verordneten Massnahmen gegen Corona nach der halben Spielzeit abbrechen. In Erlen konnten wir noch auftreten, in Sulgen nicht mehr», blickt Thomas Bichsel zurück. Da es im Ensemble seither Wechsel gab, verzichteten die Eisbrecher auf die Wiederaufnahme des damals gespielten Stücks und entschieden sich, etwas Neues einzustudieren. «Wär zletscht lacht …» ist ein Lustspiel in drei Akten von Bernhard Fathmann und Hieronymus Proske. Die Schweizer Mundartbearbeitung stammt von Carl und Silvia Hirrlinger. Im Stück erbt Thea von ihrem verstorbenen Ehemann ein Haus, das wegen ihrer Spielsucht zwangsversteigert werden soll. Ihre Untermieter sind Kari Krüger, ihre Schwester Ursula und ihre Stiefschwester Bea, die ihren Geschäftspartner wegen einer jüngeren Rivalin verlassen hat. Während Kari wegen eines Schwächeanfalls im Spital ist, öffnen Thea und Bea heimlich einen Brief, der an ihn gerichtet ist. So erfahren sie, dass Kari im Lotto gewonnen hat. Mit diesem Geld, das die Schwestern heimlich mit einer gefälschten Unterschrift erschleichen wollen, soll die Zwangsversteigerung abgewendet werden. Doch dann taucht Karis Zwillingsbruder auf und die Geschichte nimmt eine neue Wendung.
Jedes Mal etwas besser
Die Szene ist, mit einigen wenigen Holperern beim Text, durchgespielt, Nadine Steiner, Steffi Zellweger und Thomas Greuter warten auf die Rückmeldung der Regie. «Es ist besser als beim letzten Mal», lobt Thomas Bichsel, bevor er auf einige Punkte eingeht, die noch verbessert werden können. Als Regisseur habe man eine bestimmte Vorstellung davon, wie eine Szene gespielt werden soll, sagt Bichsel. «Bei den Proben merkt man dann, was davon umsetzbar ist und was man umdenken muss. Dann ist es auch gut, wenn eine weitere Meinung vorliegt.» Für neue Impulse steht ihm sein Assistent zur Seite. Bei diesem Stück ist dies Cosimo Palmitessa. Er ist jedoch an diesem Probenabend verhindert. Dafür beobachtet Tobias Bonderer als Gast die Proben und bringt ein paar neue Aspekte in die Szene ein. Als Gebärdendolmetscher kennt er sich mit Mimik und Gestik aus. Er unterstütze den Verein immer gerne, sofern es seine Zeit erlaube, sagt er. Dann wendet er sich an die Darsteller auf der Bühne: «Für mich seid ihr noch etwas zu statisch am Bühnenrand gestanden. Nutzt den euch zur Verfügung stehenden Raum besser aus. Emotionen habt ihr gut gezeigt, denkt aber daran, diese im richtigen Moment auch wieder zurückzufahren. So wirkt das Ganze natürlicher.»
Neu mit Eintritt
In diesem Jahr gibt es bei den Vorstellungen des Theatervereins Eisbrecher eine Neuerung. Von der freiwilligen Kollekte wird zu Eintrittstickets gewechselt. Kinder und Jugendliche besuchen die Vorstellungen gratis, der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 18 Franken pro Person. Tickets können an der Abendkasse oder im Vorverkauf unter www.thv-eisbrecher.ch erworben werden.
Hannelore Bruderer
Aufführungen
Die Eisbrecher treten mit ihrem Stück «Wär zletscht lacht …» an folgenden Daten und Orten auf: Freitag, 3. März, und Samstag, 4. März, 20.15 Uhr, Mehrzwecksaal Schule Erlen; Freitag, 10. März, und Samstag, 11. März, 20.15 Uhr, sowie am Sonntag, 12. März, 14 Uhr, Auholzsaal Sulgen. Türöffnung ist bei den Abendvorstellungen um 18.30 Uhr und bei der Nachmittagsvorstellung um 13 Uhr. Der Verein führt eine Festwirtschaft mit Getränken und Speisen. Ferner ist der «Eventwagen Donzhausen» vor Ort und jeweils freitags von 17 bis 19 Uhr sowie samstags von 17.30 bis 19 Uhr offen. Nach der Abendvorstellung ist die Bar ebenfalls geöffnet. (hab)