Freitag, 15. August 2025
Schönenberg. Der Wohnpark Rigiblick wird in der Gemeinde Kradolf-Schönenberg zu einer deutlichen Bevölkerungszunahme führen. Am vergangenen Montag fand der Spatenstich statt, die Wohnungen sollen 2027 bezugsbereit sein.
Eine Überbauung namens «Säntisblick» gibt es in Schönenberg bereits, nun bekommt das Dorf auch noch einen «Rigiblick». Für die Bezeichnung des Wohnbauprojekts stand allerdings nicht das berühmte Bergmassiv in der Zentralschweiz Pate. Die Erklärung ist viel prosaischer: Vom Wohnpark aus wird man freie Sicht auf das auf einer kleinen Anhöhe befindliche Restaurant Klein Rigi haben.
Begrenzt von der Buhwiler- und der Oberdorfstrasse, entstehen in den kommenden zwei Jahren auf einer Fläche von 9000 Quadratmetern sechs dreigeschossige Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 48 Wohnungen. Acht davon wird man kaufen können, bei den übrigen handelt es sich um Mietwohnungen. Im Erd- und ersten Obergeschoss sind 3½- und 4½-Zimmer-Wohnungen vorgesehen, im Dachgeschoss 5½-Zimmer-Wohnungen. Die Tiefgarage bietet Platz für 112 Autos. Bauherrin ist die einheimische Wama Immobilien AG. Der Spatenstich markierte am Montag den offiziellen Baubeginn.
Die Gebäude werden in hochwertiger Massivbauweise erstellt. Das Konzept sieht vor, die Steildächer nordseitig mit Ziegeln einzudecken und südseitig eine Photovoltaikanlage zu installieren, die Strom für den Betrieb von Elektrogeräten sowie für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung erzeugen soll. Der überschüssige Solarstrom wird ins öffentliche Netz abgegeben. Jedes Haus verfügt über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Der Wohnpark Rigiblick ist aktuell das grösste Überbauungsprojekt in Kradolf-Schönenberg und dürfte die Einwohnerzahl der Gemeinde um rund 150 Personen oder mehr steigern. Derzeit wohnen in den vier Dörfern zirka 3900 Leute. Mit dem «Rigiblick» wird Schönenberg einwohnermässig vermutlich zu Kradolf aufschliessen. Aufgrund der Grösse des Projekts und um eine qualitativ gute Lösung sicherzustellen, war ein Gestaltungsplan erforderlich, bei dessen Erstellung die Bevölkerung Gelegenheit zur Mitwirkung hatte. Zu den Ergebnissen dieses Prozesses gehört auch die Pflanzung einer Baumallee entlang der Buhwilerstrasse im Bereich der Wohnhäuser.
Im Gegensatz zu anderen Gemeinden in der Region gibt es in Kradolf-Schönenberg noch hinreichend Bauland für Wohnhäuser. In Buhwil, Kradolf und Neukirch an der Thur sind Einfamilienhausquartiere mit rund je zehn Häusern geplant. Auch zwei bis drei weitere Überbauungen mit Mehrfamilienhäusern sind laut Gemeindepräsident Heinz Keller «in der Pipeline», wobei in diesen Fällen aber noch kein Baugesuch vorliege. Der Gemeinderat habe ein Interesse daran, dass sich bei Neubauten ein sinnvoller Mix von Ein- und Mehrfamilienhäusern ergibt.
«Wir wollen nicht auf Biegen und Brechen wachsen», erklärt Keller angesichts des derzeitigen Baubooms. Man sei nicht darauf erpicht, das noch vorhandene Bauland innert kurzer Zeit ebenfalls zu überbauen. Über eine gewisse Reserve verfügen zu können, könne von Vorteil sein, ist Keller überzeugt.
Georg Stelzner
