Freitag, 24. September 2021

Hohentannen. An der letztjährigen Rechnungsversammlung der Politischen Gemeinde Hohentannen erhielt der Gemeinderat den Auftrag, Varianten für die Nutzung des «Hirschen» auszuarbeiten. Vergangene Woche präsentierte er diese der Bevölkerung. 

„Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit des Gemeinderates», sagte Valentin Fässler. Damit meint der Mann aus Hohentannen die Ausführung des Auftrags, den er der Behörde an der Rechnungsversammlung vom 12. August des letzten Jahres erteilte. Er beantragte damals, dass der Gemeinderat mögliche Nutzungsmöglichkeiten für das gemeindeeigene, leer stehende Restaurant Hirschen erarbeiten soll. Ein bereits zuvor bestehender Antrag forderte zudem, dass der Gemeinderat in Zusammenarbeit mit der Hirschenkommission die Vermietung des Restaurants vorantreiben muss. 

Vier Varianten erarbeitet
Mittlerweile hat der Gemeinderat mit Lukë Prenrecaj einen Pächter für das Gasthaus, das den Bewohnern der Gemeinde sehr am Herz liegt, gefunden. Nichtsdestotrotz hat die Gemeindebehörde die Ausarbeitung anderer Nutzungsmöglichkeiten weitergeführt und sie letzte Woche im Rahmen einer Informationsveranstaltung den rund 25 interessierten Personen präsentiert, die sich in der Hirscheschür versammelt haben. «Unser Anspruch war es, den ‹Hirschen› langfristig zu vermieten. Dennoch war es uns wichtig, mit der Planung weiterer Nutzungsmöglichkeiten eine Basis für zukünftige Diskussionen zu schaffen», erklärte Gemeindepräsident Lukas Hoffmann, der durch den Anlass führte. So hat der Gemeinderat mit dem Verkauf der Liegenschaft, der Umnutzung zur Kinderkrippe, WG oder altersgerechtem Wohnen, der Weiternutzung durch einen Pächter und diversen Umbaumöglichkeiten verschiedenste Varianten erarbeitet. «Ein Verkauf in diesem Zustand ist sehr schwierig. Hinzu kommt, dass ein Umbau mit den Auflagen unattraktiv ist und grosses Konfliktpotenzial birgt», erklärte Lukas Hoffmann. Auch sonst sieht der Gemeindepräsident mehr Nach- als Vorteile bei der Veräusserung der Liegenschaft. Da gesetzliche und bautechnische Auflagen nicht erfüllt werden können, ist auch die Umnutzung zu den verschiedenen Wohn- und Institutionsformen nicht realisierbar. «Wir sind zum Schluss gekommen, dass das nicht funktioniert hier oben», sagte Lukas Hoffmann. Als Glücksfall bezeichnet der Gemeindepräsident die aktuelle Lösung mit Pächter Lukë Prenrecaj, welcher keine sofortigen baulichen Massnahmen fordert, sondern sorgfältig erörten will, was überhaupt nötig ist und Sinn macht. Die diversen Umbaumöglichkeiten zeigte Hugo Brüschweiler, Projektleiter der BLP Baumanagement GmbH, auf. Diese reichten von der sogenannten «Pinselsanierung» für 420 000 Franken bis über die Komplettsanierung des Gastrobereichs und den Einbau von vier Wohnungen für 2,5 Millionen Franken bis hin zur luxuriösen Gastrovariante für sechs Millionen Franken. 

Neuen Antrag stellen
Bei der abschliessenden Diskussionsrunde zeigte sich, dass die wenigsten Bewohner den Verkauf der Liegenschaft gutheissen. Zudem riefen einige dazu auf, zum Pächter des «Hirschens» Sorge zu tragen. Für den Gemeinderat ist das Projekt zu den weiteren Nutzungsmöglichkeiten abgeschlossen. «Wenn jemand einen weiteren Wunsch hat, muss er an einer Gemeindeversammlung wieder einen Antrag stellen», erklärte Lukas Hoffmann. 

Monika Wick