Freitag, 8. Juli 2022

Kradolf-Schönenberg. Die Schönenbergerin Karin Brühlmann gewinnt die Ersatzwahl in den Gemeinderat Kradolf-Schönenberg mit 254 Stimmen Vorsprung. In der Exekutive wird sie Andrea Müller-Richner ersetzen. 

Auch wenn die Chancen der beiden Kandidatinnen schwer einzuschätzen waren, so überrascht doch die Deutlichkeit des Resultats. So sieht es auch die 36-jährige Wahlsiegerin Karin Brühlmann. Sie vereinigte 335 Stimmen auf sich (Stimmanteil 78 Prozent) und übertraf das absolute Mehr von 215 Stimmen klar: «Aufgrund der Reaktionen auf meine Kandidatur war ich optimistisch. Mit einem so klaren Erfolg habe ich aber nicht gerechnet.» Sie habe Gelegenheit gehabt, sich an der Gemeindeversammlung vorzustellen. Zudem habe sie an zwei Stand- aktionen und mittels Flyer für ihre Kandidatur geworben. Der Sitz in der Exekutive musste aufgrund der Wahl von Gemeinderätin Andrea Müller-Richner zur Präsidentin der Volksschulgemeinde Region Sulgen neu besetzt werden. Aller Voraussicht nach wird Karin Brühlmann nun das Ressort ihrer Vorgängerin übernehmen und damit für die Bereiche Gesellschaft, Integration und Bildung verantwortlich sein. Diese Aussicht sei ein wesentlicher Beweggrund für die Kandidatur gewesen, erklärt die dreifache Mutter: «Dieses Ressort würde mir bestimmt liegen. Es spricht mich von allen am meisten an.» Sibylle Treu erhielt 81 Stimmen. Sie führt ihr Ergebnis einerseits auf die breitere Wählerbasis der ehemaligen CVP (heute: Die Mitte), anderseits auf den noch geringen Bekanntheitsgrad ihrer Person zurück. In Anbetracht dieser Ausgangslage sei ihr Abschneiden «gar nicht schlecht», sagt die unterlegende EVP-Kandidatin. Es sei auch wichtig, dass ihre Partei vermehrt wahrgenommen wird. Die 54-jährige Kradolferin ist nicht frustriert, sondern bereit, bei den Gesamterneuerungswahlen 2023 erneut anzutreten. Dann werden im Gemeinderat aufgrund der angekündigten Rücktritte von Hans Stark und Uschi Kessler mindestens zwei Sitze neu zu vergeben sein. 

Georg Stelzner