Freitag, 9. Mai 2025

Opfershofen. Opfershofen ist um eine Attraktion reicher. Nach nicht ganz eineinhalb Jahren Bauzeit konnte am 1. Mai das Mostgut auf dem Biohof der Familie Bär eröffnet werden. Dabei handelt es sich nicht nur um einen herkömmlichen Hofladen mit Degustations-, Tagungs- und Sitzungsraum. Auch Betriebsführungen und ein Adventure Room machen den Besuch zu einem Erlebnis.

Debora und Christoph Bär blicken auf eine intensive Zeit zurück. So manches Mal sind sie seit dem Spatenstich im Januar 2024 an ihre Grenzen gegangen. «Und manches Mal wohl auch über unsere Grenzen hinaus», sagt Christoph Bär. Die betriebliche Entwicklung habe zum Schritt geführt. Die Umstellung auf biologischen Anbau, mehr Maschinen, die Verarbeitung der Äpfel – der Betrieb hatte dringend mehr Platz nötig. «Wir hatten Aussenlager, jetzt ist alles zentral», sagt Christoph Bär. Auch habe sich nun der Wunsch nach einem Verkaufsraum ins Projekt integrieren lassen. Doch damit nicht genug: Neben dem Bio-Hofladen mit Degustationsraum mit atemberaubender Raumhöhe, gibt es neu auch einen Tagungs- und einen Sitzungsraum sowie eine Küche, um die Tagungsgäste zu verköstigen. Debora Bär richtet den Dank an die Helfer, die Familie und Freunde, die sie immer wieder ermutigt hatten: «Geht gross, geht mutig.»

Kein Weingut – ein Mostgut

Angelehnt an die Winzer ist der Name entstanden. «Wir haben keine Trauben, also kein Weingut – dafür aber Äpfel. Darin ist der Name Mostgut begründet», sagt Christoph Bär. Die Idee hinter dem Konzept ist ein ganzheitliches Erleben von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zur Degustation und der Vermarktung. Darauf legt die Familie grossen Wert. Sogar für Rätselfreunde gibt es mit dem Adventure Room ein spezielles Angebot. Sie verfolgen auf dem alten Heuboden Spuren, lösen Rätsel und lüften das Geheimnis um Friedas Erbe. Dafür, genauso wie für Führungen, Degustationen und Sitzungen sowie Anlässe oder Tagungen, ist eine Voranmeldung nötig.

Stolz auf die Details

Für den imposanten Bau mit rund 10 000 Kubikmeter Volumen hat die Familie mit regionalen Handwerkern zusammengearbeitet. Besonders freuen sich die Bärs über Details: der eindrückliche Torbogen über dem Eingang zum Hofladen, die Fassade aus unbehandeltem Schweizer Lärchenholz, die Riemlimauer ebenso wie der heimelige Innenausbau mit viel Holz. Alles einladende Details, die die Blicke auf sich ziehen. Stolz ist der Bio-Landwirt auch auf die hauseigene Mosterei. Hier werden nur von Hand abgelesene Äpfel gemostet. Dabei wird sehr darauf geachtet, dass wirklich das Aroma des frischen Apfels in der Flasche landet, nicht der Geschmack von Apfelkonzentrat. «Es ist die einzige solche Mostmaschine in der Schweiz», erklärt Christoph Bär. Bei dieser Art zu Mosten entstehe fast gar keine Oxidation, was zum speziellen Aroma führe.

Viele Lobesworte für das Projekt und dessen Umsetzung gibt es an der feierlichen Voreröffnung vom Dienstag von Matt­hias Tschannen, der die Grussworte des Thurgauer Gewerbeverbandes überbringt. «Der bärenstarke Bärenmost gehört für mich zur Marke Thurgau», betont er. Ralph Gilg vom Thurgauer Obstverband erwähnt das grosse Herzblut, das die Familie Bär in das Mostgut reingesteckt hat.

Für die Geschmacksknospen

Und der Pfarrer Stephan Reutimann schwärmt in höchsten Tönen davon, wie an diesem Ort die Geschmacksknospen angesprochen werden. Einig sind sich auch die Gäste, wenn sie ihren Blick schweifen lassen. Das Mostgut in Opfershofen ist auf jeden Fall mehr als einen Besuch wert. (mm)

Weitere Infos: www.baerenmost.ch