Freitag, 10. Mai 2019
Erlen. Die Erwartungen an den Rechnungsabschluss 2018 der Gemeinde Erlen sind weit übertroffen worden. Der Gewinn soll für Vorfinanzierungen und zusätzliche Abschreibungen verwendet werden.
Ein tolles Abschiedsgeschenk», sagt Gemeindepräsident Roman Brülisauer über die Rechnung 2018, die der Gemeinderat in knapp zwei Wochen den Stimmbürgern an der letzten von ihm geleiteten Gemeindeversammlung vorlegen wird. Rund 1,6 Millionen Franken besser als budgetiert fällt das Resultat aus. Veranschlagt war ein Rückschlag von 569 415 Franken, abgeschlossen wurde mit einem Gewinn von 1 072 606 Franken.
Mehr Steuereinnahmen
Den Löwenanteil der Besserstellung gegenüber Budget machen höhere Steuereinnahmen aus, ebenfalls höher als erwartet fiel der kantonale Finanzausgleich aus. Auf der Aufwandseite lagen die Kosten im Bereich Gesundheit tiefer als angenommen und es gab weniger Fälle, die auf wirtschaftliche Hilfe angewiesen waren. Bei der wirtschaftlichen Hilfe und der Berufsbeistandschaft seien zudem unerwartet hohe Rückzahlungen eingegangen, erklärt Patrick Sempach, der Leiter der Finanzen. Ebenfalls zufrieden ist die Gemeindebehörde mit den nicht steuerfinanzierten Rechnungen der Technischen Betriebe. «Erstmals seit langem haben wir im Bereich Wasser einen positiven Abschluss», freut sich Roman Brülisauer. Den Erfolg führt er auf das revidierte Wasserreglement zurück. Mit dem Gewinn von rund 271 000 Franken wird das Eigenkapital erhöht. Die Erneuerung des Reglements im Bereich Abfall ist auf Herbst 2019 geplant. Das Defizit beim Abfall beträgt rund 35 000 Franken. Es fiel kleiner aus als die budgetierten 81 000 Franken, da nicht alle geplanten Unterflurcontainer realisiert werden konnten. Das Elektrizitätswerk schliesst mit einem Plus von rund 43 000 Franken ab. Beim Abwasser ist das Defizit mit rund 71 000 Franken höher als erwartet. Für dessen Ausgleich sei aber genügend Eigenkapital vorhanden, erklärt Brülisauer. Im letzten Jahr ist in Erlen die Steuerkraft um 209 Franken auf 1651 Franken pro Einwohner gestiegen, sie liegt jedoch immer noch deutlich unter dem kantonalen Durchschnitt von rund 2000 Franken pro Einwohner.
Rekordzahl bei Geburten
Mit 67 Geburten verzeichnet die Gemeinde Erlen einen bisher einmaligen Spitzenwert im Jahr 2018. Gesamthaft ist die Bevölkerungszahl von 3655 auf 3731 Einwohner angestiegen. Dass der Trend zum moderaten Wachstum weiterhin anhält, freut den Gemeindepräsidenten besonders, denn nicht immer zog es die Menschen nach Erlen. «Die Steuern waren hoch, das Image der Gemeinde nicht gerade gut», sagt er. In den Jahren von 1996 bis 2007 gab es kein Wachstum, die Bevölkerungszahl ging sogar leicht zurück. 1998 betrug der Steuerfuss 85 Prozent. Seit 2007 ist die Bevölkerungszahl um 21,2 Prozent gestiegen und der Steuerfuss von 75 auf 55 Prozent gesunken. «Die Attraktivität der Gemeinde hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Das bestärkt uns darin, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden», sagt Brülisauer.
Versammlung der Politischen Gemeinde Erlen: Donnerstag, 23. Mai, 19.30 Uhr, Aachtalhalle
Hannelore Bruderer