Freitag, 6. Januar 2023

Schönenberg. Der Neujahrsapéro der Gemeinde Kradolf-Schönenberg entpuppte sich erneut als Publikumsmagnet. Dies umso mehr, als der beliebte Anlass wegen der Coronapandemie in den Jahren 2021 und 2022 zum Leidwesen der Bevölkerung hatte ausfallen müssen.

Endlich!» Das dürften sich viele gedacht haben, die am Berchtoldstag das Restaurant Klein Rigi in Schönenberg aufsuchten. Endlich keine coronabedingten Einschränkungen mehr, endlich wieder in grossem Kreis auf ein neues Jahr anstos­sen. Die in der Gemeinde Kradolf-Schönenberg seit vielen Jahren gepflegte Tradition des Neujahrsapéros war also nicht ab-, sondern nur unterbrochen. Die Freude darüber war bei den zahlreich erschienenen Einwohnerinnen und Einwohnern aus den vier Dörfern der Gemeinde gross. Wenn man sich das ganze Jahr über schon nicht gesehen hat, dann bietet sich hier die Chance, Verpasstes nachzuholen.

Im neuen Saal

Schauplatz des Neujahrsapéros war am 2. Januar erstmals der neue Saal, an dessen Eingang Gemeindepräsident Heinz Keller die Gäste persönlich begrüsste. Für diese standen Mineralwasser, Orangensaft und Weisswein sowie leckere Häppchen bereit. Er sei vom Besucheraufmarsch überwältigt und stolz, gemeinsam mit dem Gemeinderat Verantwortung für eine so tolle Gemeinde tragen zu dürfen, sagte Keller zu Beginn seiner Ansprache. In dieser liess er zunächst die vergangenen zwölf Monate Revue passieren, um dann auf das bevorstehende Jahr zu blicken. Der Gemeindepräsident bescheinigte Kradolf-Schönenberg in wirtschaftlicher Hinsicht eine erfreuliche Entwicklung. Er lobte das heimische Gewerbe für die Bereitschaft, in der Gemeinde zu investieren und damit neue Arbeitsplätze zu schaffen. Schwung aufgenommen habe auch die Bautätigkeit, stellte Keller angesichts zahlreicher Neu- und Umbauten im Wohnungssektor fest.

Sozialer Brennpunkt 

Den Flüchtlingsstrom infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine bezeichnete Keller als Herausforderung, die grosse Hilfsbereitschaft auf Seiten der Bevölkerung hob er anerkennend hervor. Schlaflose Nächte bereitet hätten ihm und dem Gemeinderat die erschwerte Energiebeschaffung und die Zustände auf dem Kradolfer Bahnhofareal, das zu einem sozialen Brennpunkt geworden sei. Keller versicherte in seiner Rede, dass alles, was der Gemeinderat anpacke, im öffentlichen Interesse sei, räumte dabei jedoch ein, dass manches aufgrund der Gesetzeslage bisweilen auch contre coeur geschehe.

Langjährige Mitarbeitende

Die Geschichte zum Neujahrsapéro steuerte diesmal Gemeinderätin Ursula Kessler bei, die ihre bewegte Lebensgeschichte auf sympathische Weise in Wort und Bild vorstellte. Der Gemeindepräsident nutzte sodann die Gelegenheit, um Regula Tschopp (Leiterin Bestattungsamt und Krankenkassen-Kontrollstelle) und Jörg Fässler (Gemeindeschreiber) zu ehren. Sie stellen ihre Arbeitskraft und Kompetenz seit einem Vierteljahrhundert in den Dienst der Gemeinde. Angestellt hatte sie vor 25 Jahren der damalige Gemeindeammann und heutige Ständerat Jakob Stark, der es sich am Montag nicht nehmen liess, mit den beiden Jubilaren anzustossen. 

Georg Stelzner