Freitag. 10. Oktober 2025

Sulgen. Vorausgesetzt, die Baubewilligung wird erteilt, kann das Seniorenzentrum Region Sulgen in der Zeit von 2026 bis 2030 saniert und erweitert werden. An einer ausserordentlichen Genossenschafts-versammlung wurde der erforderliche Kredit einhellig bewilligt.

So ausführlich die nochmalige Vorstellung des Projekts war, so zügig ging an der ausserordentlichen Genossenschaftsversammlung am 1. Oktober die Bewilligung des Baukredits über die Bühne. Das Verdikt liess an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Die Frage, ob 15 Millionen Franken in die 1988 in Betrieb genommene Institution investiert werden sollen, wurde 49-mal mit Ja und somit mit einer hundertprozentigen Zustimmung beantwortet.

Zusätzliche Arbeitsplätze

Der Verwaltungsratspräsident Dominik Schlumpf ruft die Gründe für das Projekt «LebensRaum» in Erinnerung: Die Infrastruktur ist sanierungswürdig, die Kapazitäten müssen aufgrund der demografischen Entwicklung erweitert werden, zum Angebot sollen künftig auch Senioren-Studios gehören und die Arbeits- und Wohnqualität bedürfen einer Optimierung. Positiver Nebeneffekt: Es entstehen zusätzliche, attraktive Arbeitsplätze. Der Präsident der Baukommission, Reinold Biefer, geht auf die finanziellen Aspekte ein und beruhigt: «Es ist gelungen, die Kosten auf den Zielkorridor 18 Millionen Franken zu bringen.» 18 Millionen deshalb, weil sich der Gesamtaufwand aus dem Baukredit von 15 Millionen Franken und den Unterhaltskosten von drei Millionen Franken zusammensetzt. Letztere müssen nicht durch die Genossenschaftsversammlung bewilligt werden. Diese Kosten können aus Rückstellungen und laufenden Jahresbudgets finanziert werden.

Karin Brühlmann, Mitglied des Verwaltungsrats, erklärt, dass 75 Prozent durch Eigenmittel gedeckt würden, für die restlichen 25 Prozent stünden Eigenmittel zur Verfügung. Die Hypotheken nach Bauvollendung beziffert sie mit 20,8 Millionen Franken. Architektin Yvette Schalch gibt zu bedenken, dass die Erweiterung des Seniorenzentrums in der vorgesehenen Form erst durch die kommunale Ortsplanungsrevision möglich geworden sei.

Moderator Andreas Notter lädt die Genossenschaftsmitglieder ein, sich zum Projekt zu äussern und Fragen zu stellen. Michael Arndt sagt, man komme nicht umhin, etwas zu unternehmen, spricht von einem «sehr guten, flexiblen Konzept» und unterstützt den Antrag des Verwaltungsrats. «Jetzt kommt der grosse Lupf», sagt Arndt angesichts der Angebotserweiterung um 20 Einheiten auf künftig 95 Betten. Zustimmend äussert sich auch Rolf Grossmann, ein Gründungsmitglied der Genossenschaft.

Die Frage von Bruno Sacchet, ob während der Bauarbeiten die Anzahl der Pflegeplätze reduziert werden müsse, verneint Dominik Schlumpf. Dank der geplanten Aufstockung könnten alle Arbeiten bei Vollbetrieb ausgeführt werden. Von Interesse ist auch die künftige Höhe des Seniorenzentrums. Yvette Schalch erklärt, dass das Gebäude mit dem geplanten Flachdach 2,7 Meter höher sein werde als der heutige First. Gemäss Baureglement wäre theoretisch noch ein zusätzliches Attikageschoss möglich, ergänzt die Architektin.

Baubegin im Frühling?

«Jetzt fangen die grossen Anstrengungen an», stellt der Verwaltungsratspräsident nach der einhelligen Bewilligung des Baukredits fest. Noch diesen Monat soll die Baueingabe erfolgen. Erteilt der Gemeinderat Sulgen die Baubewilligung, könnten die Arbeiten – vorgesehen sind bis Herbst 2030 drei Etappen – bereits im Frühling 2026 beginnen.

Georg Stelzner