Freitag, 7. Juli 2023

Istighofen. Nicht immer waren sich die Verantwortlichen der Bürger-gemeinde Bürglen sicher, ob der Zeitplan für den Neubau ihrer Hütte beim Istighofer Weiher eingehalten werden kann. Dank dem Effort der Handwerker fand die Aufrichte am Mittwoch planmässig statt.

Festlichkeiten unter freiem Himmel erfreuen sich in dieser Jahreszeit einer grossen Beliebtheit. Manchmal trübt jedoch aufkommender Regen dieses Vergnügen. «Wie gut, dass unsere Hütte bereits steht», sagten sich die Organisatoren und Gäste der Aufrichte am Mittwochabend. Denn kurz nachdem sie die ersten Köstlichkeiten vom Grill gefasst hatten, drohte der nächste Schauer. Also zügelten sie die Festbänke kurzerhand ins Innere des neuen Bauwerks. 

Nasser Frühling

In seiner kurzen Rede dankte Jürg Götsch im Namen der Bürgergemeinde den Anwesenden für ihre gelungene Arbeit am Bau und auch all jenen, die dazu beigetragen hatten, dass die Bürgergemeinde ihr Bauvorhaben überhaupt umsetzen kann. Denn der Realisierung ging ein gut zehn Jahre dauernder Prozess voran. «Für den Rückbau der alten Hütte hatten wir vier Wochen Zeit. Wenn immer ich vorbeigeschaut hatte, dachte ich: das wird nie rechtzeitig fertig! Aber auf den Tag genau war alles weg», sagte Götsch. Beim Aushub, dem Verlegen der Werkleitungen und dem Betonieren des Fundaments ging es Schlag auf Schlag. Das Bangen um die Einhaltung des Zeitplans begann erst wieder mit dem Holzbau. Das nasse Wetter im April und Mai bremste die Arbeiten aus. Die Weisstannen vom Seerücken waren geschlagen und lagen entrindet und zugeschnitten auf dem Werkplatz der Firma Aeberli Tschanz Holzbau AG in Reckenwil bei Homburg bereit. «Erst nach Pfingsten, als das Wetter endlich besserte, konnten wir richtig loslegen und den Rückstand wieder aufholen», sagt Firmeninhaber Ernst Aeberli. 

Lebendiger Baustoff Holz

Die neue Hütte im Blockhausstil wirkt grösser als ihre Vorgängerin. Dies liegt auch daran, dass ihr Vordach grösser ist und die Toilette, die vorher separat stand, nun direkt an die Hütte angebaut ist. «Die Hütte wird, wenn das Holz trocknet, noch etwas schrumpfen», erklärt der Fachmann. «Das macht auf einen Meter Höhe rund fünf Zentimeter aus und wird bei der Planung berücksichtigt. Die Ausführung der Fenster und Türen sowie der Innenausbau ist darauf ausgerichtet.» Beim Rohbau kann man noch gut erkennen wie die Balken eingekerbt ineinandergreifen und dem Bauwerk Stabilität verleihen. Zur Wärmedämmung sind die Zwischenräume mit Schafwolle bestückt. In den nächsten Wochen erfolgt der Innenausbau. «Es wird eine kleine Küchenzeile mit einem grosszügigen Kühlschrank sowie ein Specksteinofen eingebaut. Beim Eingang werden Verbundsteine verlegt, die Hütte wird barrierefrei zugänglich sein», erklärt Jörg Götsch die nächsten Arbeitsschritte. Und wie bei der vorgängigen Hütte platziert die Bürgergemeinde Bürglen unter dem Vordach wieder eine Bank mit Tisch, die zur Rast und zum Verweilen einladen. 

Hannelore Bruderer

Einweihungsfest

Die Bürgergemeinde Bürglen wird die neue Weiherhütte am Wochenende vom 23./24. September offiziell einweihen. Zum Fest ist die ganze Bevölkerung eingeladen. (hab)