Freitag, 5. Juni

AachThurLand. Durch das Versammlungsverbot musste die Pfadi Buchenberg ihre Aktivitäten neu gestalten. Ein spezielles Pfingstlager gab es trotzdem: Von den Leitern ­organisiert, von den Pfadis selbstständig ausgeführt.

Die Pfadi AachThurLand hat wegen der Corona-bedingten Einschränkungen ein «Do it yourself»-Pfingstlager ins Leben gerufen. Können Sie kurz erklären, wie das funktioniert? 

Tabea Bruggmann: Für uns war schnell klar: Pfingsten ohne Pfingstlager sind keine Pfingsten! Also haben wir ein Pfingstlager auf die Beine gestellt, das alle Pfadis selbstständig durchführen können. Gestartet wurde in beiden Stufen mit einer Fernsehsendung auf «pfila.tv». Dafür wurden den Teilnehmern Links zu Filmen zugesendet, welche die Leiter im Voraus gedreht hatten. Jeder Lagertag beinhaltete eine etwas längere Outdoor-Aktivität, eine Indoor-Aktivität, eine weitere Fernsehsendung sowie ein freiwilliges Plaudern über Skype. Bei den Outdoor-Aktivitäten waren die Teilnehmenden zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs und haben verschiedene Postenläufe sowie einen Orientierungslauf absolviert. Bei den Indoor-Aktivitäten ging es um verschiedene Tätigkeiten, die in einem Lager nicht fehlen dürfen: Lagerbau erstellen, Zelt aufbauen oder Höhle einrichten, ein Lagerandenken basteln und so weiter. 

Geben Sie uns ein Beispiel, was beim Postenlauf gefordert wurde? 

Tabea Bruggmann: Beim Postenlauf vom Samstag handelte es sich um einen Orientierungslauf. Für die Jüngeren war dies ein Foto-OL, während die Älteren mit einer Landkarte auskommen mussten. Am Sonntag waren beide Stufen auf einem Postenlauf unterwegs, bei dem sie Pfaditechnikfragen zu beantworten hatten. Wenn alle Fragen korrekt beantwortet wurden, gab es ein Lösungswort. Am Montag gab es für die Älteren eine Velotour mit verschiedenen Rätsel- und Knobelaufgaben. 

Wie viele Pfadis haben bei diesem Pfingstlager-Plausch mitgemacht? 

Tabea Bruggmann: Offiziell waren 16 Kinder und Jugendliche angemeldet. Viele wurden jedoch von ihren Geschwistern und Eltern bei den verschiedenen Aktivitäten begleitet, welche  somit auch Pfadiluft geschnuppert haben. Es waren viel mehr dabei als ursprünglich geplant. Einige Pfadis brachten sogar ihre ganze Familie dazu, ihr gemütliches Bett mit dem Isomätteli im Zelt einzutauschen. 

Welche Rückmeldungen haben Sie erhalten?  

Tabea Bruggmann: Wir haben ganz viele schöne Rückmeldungen erhalten. Trotzdem, besonders erfreut sind natürlich alle darüber, dass ab dem kommenden Samstag die Pfadi wieder im gewöhnlichen Rahmen durchgeführt werden kann. Wir Pfadileiterinnen und Pfadileiter erleben viel Wertschätzung gegenüber unserer Arbeit, besonders weil wir  auch in dieser speziellen Zeit für einen sinnvollen Ausgleich für die Kinder und Jugendlichen sorgen. Zudem haben wir ganz viele Fotos von strahlenden Kinderaugen bekommen. Und das ist wohl mit Abstand die schönste und wohltuendste Rückmeldung, die wir bekommen können. Einige meldeten vom Pfingst­abenteuer aber auch zurück, dass sie, weil sie plötzlich auf sich alleine gestellt waren und die Karte selber lesen mussten, nicht immer den direktesten Weg bei den Postenläufen fanden. Wir sind überzeugt, dass auch dadurch vieles gelernt wurde.

Ihr habt in den letzten Wochen einige Pfadi-Aktivitäten über elektronische Medien angeboten. Können diese das persönliche Zusammentreffen ersetzen? 

Tabea Bruggmann: Die Pfadi lebt vom Miteinander, von gemeinsamen Erlebnissen und vom Draussensein. Diese Pfadinachmittage in den Gruppen können über den digitalen Weg kaum ersetzt werden. Auch das gemütliche Zusammensein im Leitungsteam fehlte vielen von uns. Somit können wir es alle kaum erwarten, bis endlich wieder Normalität in den Pfadialltag zurückkehrt. Nichtsdestotrotz waren die Homescouting-Aktivitäten eine gute Alternative, den Kontakt untereinander aufrechtzuerhalten, uns zu sehen und miteinander immerhin ein bisschen Pfadi zu erleben. Auch via Skype konnte viel gelacht werden, was in dieser Zeit besonders gut tat.

Interview: Hannelore Bruderer