Freitag, 29. Oktober 2021

Sulgen. Die Gemeinde Sulgen will im nächsten Jahr den Auholzsaal einer Gesamtsanierung unterziehen. An der Gemeindeversammlung wird über den Kreditantrag von 2,98 Millionen Franken abgestimmt. 

An der Gemeindeversammlung im Juni genehmigten die Stimmbürger 250 000 Franken zur Sanierung der Küche im Auholzsaal. «Bei der Energieanalyse, die wir für dieses Vorhaben erstellen mussten, wurden ebenfalls Mängel bei der Dachdämmung des Auholzsaals festgestellt», sagt Gemeindepräsident Andreas Opp­recht. «Unser Mehrzweckgebäude wurde vor rund 32 Jahren erstellt. Auch die Gasheizung und die Lüftung stammen aus dieser Zeit. All diese Punkte haben uns bewogen, eine Gesamtsanierung ins Auge zu fassen und das Gebäude für die nächste Generation fit zu machen.»

Gute Auslastung

Der Auholzsaal wird rege genutzt. Mieter sind die Volksschulgemeinde, die Offene Jugendarbeit Common, die Feuerwehr, verschiedene Vereine sowie Veranstalter. Deren Anliegen nimmt der Gemeindepräsident ernst. Man könne nicht nur Mieten einnehmen, sondern müsse auch investieren, hält er fest. So fehlt zum Beispiel eine Garderobe für weibliche Angehörige der Feuerwehr. Dieser Mangel soll durch einen direkten Zugang zu den bestehenden Frauengarderoben im Untergeschoss behoben werden. Einige Geräte für den Turnbetrieb haben in den bestehenden Geräteräumen keinen Platz mehr und lagern in einem Zwischenraum bei der Küche. Abhilfe schaffen soll ein zusätzlicher Geräteraum mit einer Fläche von rund 50 Quadratmetern, der an der nordöstlichen Seite des Gebäudes beim Eingang zur Tiefgarage angebaut wird. 

Energie vom Dach

Im Fokus der Wärmedämmung stehen das Dach und jene Bauteile, die an die ungeheizten Kellerräume angrenzen. Mit einer Photovoltaikanlage über dem südlichen Dach der Halle und des Anbaus produziert die Halle ihre benötigte elektrische Energie künftig selber. Der überschüssige Strom der Anlage mit rund 150 kWp wird ins öffentliche Netz eingespiesen. Bei den Fenstern wird die Verglasung ausgetauscht, die Rahmen sollen, wo möglich, erhalten bleiben. Die bestehende Gasheizung wird durch eine umweltfreundliche Luft-Wasser-Wärmepumpenheizung ersetzt. Mit diesem System wird auch das Warmwasser in einer neuen Frischwasserstation aufbereitet. Das bestehende Lüftungsnetz im Saal wird mit einer neuen Lüftungsanlage mit effizienter Wärmerückgewinnung ausgestattet. Im kleinen Saal und im Jugendtreff sind ebenfalls entsprechende Lüftungsanlagen geplant. Die Fahrzeughalle der Feuerwehr erhält Warmluftkollektoren, die heizen und trocknen. Die Optik der Fassade bleibt bestehen. Das Zweischalenmauerwerk aus Kalkstein sei für die damalige Zeit recht fortschrittlich gewesen. Aus heutiger Sicht sei es energetisch zwar nicht optimal, aber auch nicht so schlecht, dass es die Kosten für eine zusätzliche Wärmedämmung rechtfertigen würde, erklärt Opp­recht. «Wir sind uns bewusst, dass knapp drei Millionen Franken ein stolzer Betrag sind. Wir sind aber auch überzeugt, dass unsere aktuelle finanzielle Situation eine solche Investition zulässt und dass wir uns diese nun leisten sollten.»

Baubeginn im Frühling

Sagen die Stimmbürger Ja zum Sanierungskredit, beginnen die Arbeiten nach Auffahrt 2022. «Wir möchten die Zeit nutzen, wenn das Mehrzweckgebäude nicht so stark belegt ist. Vorausgesetzt, es kommt nicht zu Lieferengpässen, sollten wir bis zum Ende der Sommerferien fertig sein», so der Gemeindepräsident. 

Informationsveranstaltung Sanierung Auholzsaal: Dienstag, 9. November, 20 Uhr, Auholzsaal 

Hannelore Bruderer