Freitag, 8. Oktober 2021
Erlen. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung präsentierte die Gemeinde Erlen zusammen mit der Aachtal Futter AG die Umbaupläne des Futtermittelherstellers und den damit einhergehenden Gestaltungsplan.
Die Versorgungssicherheit ist mit der bestehenden Silokapazität nicht mehr gewährleistet», erklärte Kilian Zwick, Geschäftsführer der Aachtal Futter AG. Aus diesem Grund beantragte die Firma bei der Politischen Gemeinde die Aufhebung des seit 1980 bestehenden Arealüberbauungsplans für die betroffene Parzelle «190 I» und reichte einen Gestaltungsplan für die zukünftige Bebauung des Geländes ein.
Gestaltungsplan vorgestellt
Letzte Woche stellte Kilian Zwick das Projekt vor, zusammen mit Thomas Bosshard, Gemeindepräsident von Erlen, Matthias Egger, Geschäftsführer des Architekturbüros egger partner ag, sowie Thomas Tschopp vom Ingenieurbüro nrp ingenieure. Zum Informationsanlass im Mehrzwecksaal der Schule Erlen hatten sich rund zwanzig Interessierte eingefunden. Zu Beginn stellte Kilian Zwick das Betriebskonzept der Aachtal Futter AG vor und erläuterte, welche Auswirkungen ein Lagerausbau für den Betrieb haben wird. «Mangels Kapazität am Verarbeitungsort in Erlen werden siebzig Prozent des angelieferten Getreides weggeführt und in Kradolf, Hatswil, Leimbach, Güttingen, Wil, Schwarzenbach, Romanshorn oder St. Margreten gelagert», erklärte er. Durch die fehlenden Lagermöglichkeiten fallen rund 500 Fahrten mit rund 7500 gefahrenen Kilometern an, die Gesamtkosten von rund 82 000 Franken verursachen. Neben den ökologischen wies Kilian Zwick auf die lärm- und verkehrstechnischen, ethischen, ökonomischen und betrieblichen Aspekte hin. «Im Jahr 2018 sind zudem alle Schweizer Mischfutterhersteller mit Jahresproduktionsmengen über 10 000 Tonnen in die Pflichtlagerhaltung eingebunden worden», fügte er hinzu.
Etappenweise Bauarbeiten
Wie das Ausbaukonzept für die 1969 erstellte Futtermühle aussehen wird, erklärte Matthias Egger. «In der ersten Etappe werden Teile des Gebäudes abgebrochen und das grössere Silo erstellt», erklärte er. Im gleichen Schritt sollen das Palettenlager vergrössert, die Verladerampe gedeckt, das Vordach erweitert und eine Befüllungsgosse geschaffen werden. Erst in weiteren Arbeitsschritten sollen die Produktionshalle aufgestockt und die Fassaden vereinheitlicht werden. «Der Bau, der 2001 erstellt wurde, bleibt unverändert», sagte Matthias Egger. Thomas Tschopp betonte, dass Abweichungen zum bestehenden Gestaltungsplan nur im Bereich des Neubaus des Silos liegen. «Alle anderen Erweiterungen erfolgen als Ersatz und Aufstockungen im Bestand», sagte er. Mit dem vorliegenden Gestaltungsplan und den festgelegten Neubauten werde mit der Realisation aller Etappen ein Gebäudevolumen von 48 159 Kubikmetern erreicht, was rund 1249 Kubikmeter weniger ist als nach Regelbauweise, bei dem alle Bereiche mit 16 Metern Gesamthöhe bebaut würden. Als nächste Schritte wird der Gemeinderat einen Beschluss fassen und das Projekt öffentlich auflegen. Nach der Behandlung allfälliger Einsprachen wird er den Gestaltungsplan zur Genehmigung beim Kanton einreichen. Erst nach der Inkraftsetzung des Gestaltungsplans kann die Aachtal Futter AG ein Baugesuchsverfahren stellen. Auf die einzige Frage eines Votanten, ob der Gemeinderat das Projekt befürwortet, antwortete Thomas Bosshard: «Ja, wir können absolut dahinter stehen.»
Monika Wick