Freitag, 15. September 2017

Neukirch an der Thur. Eltern aus Neukirch an der Thur setzen sich dafür ein, dass der Schulweg zwischen Neukirch an der Thur und Schönholzerswilen sicher gemacht wird. Dafür haben sie eine Initiative lanciert.

Etliche Eltern aus Neukirch an der Thur sind besorgt. Ein Grund dafür liegt darin, dass ihre Schützlinge einen äusserst gefährlichen Schulweg zu bewältigen haben. Unter ihnen ist auch das Ehepaar Nadine und Roland Schenk aus dem Weiler ­Hörmoos. «Da ich selber in Hörmoos aufgewachsen bin und die Schulen in Neukirch an der Thur und Schönholzerswilen besucht habe, kenne ich die Strecke sehr gut», erklärt Roland Schenk.

Einschulung ist Auslöser
Den Entscheid, die «Iniatitive für einen sicheren Schulweg» zu lancieren, fällten Nadine und Roland Schenk mit der Einschulung ihrer zwei Kinder. «Als der Ältere im August 2015 eingeschult wurde, kam automatisch die Frage auf, wie er nach Neukirch an der Thur in die Schule gelangen soll», sagt Roland Schenk. Für Nadine und Roland Schenk war klar, dass ein ein Kilometer langer Schulweg, der an einer Strasse mit Tempolimit 80 liegt und zudem über eine unübersichtliche Kuppe führt, für einen Vierjährigen nicht zumutbar ist. «Zudem verleitet die lange, gerade Strecke Autofahrer dazu, die Geschwindigkeitsbegrenzung zu überschreiten, was durch das Fehlen polizeilicher Kontrollen noch begünstigt wird», beobachten die Schenks. Im Weiteren bemängelt Roland Schenk, dass es entlang der Strecke weder eine Beleuchtung noch ein Trottoir oder einen Radstreifen gibt.

Sicherer Schulweg für alle
In Zusammenarbeit mit der Behörde der Volksschulgemeinde Nollen wurde für die beiden Jungs der Familie Schenk eine Lösung gefunden. Sie werden bis auf Weiteres mit dem Schulbus transportiert. «Schöner wäre natürlich, wenn sie den Schulweg selber bewältigen könnten», betont das Paar. Nadine und Roland Schenk sind sich bewusst, dass ihre eigenen Kinder von den Bemühungen der «Initiative für einen sicheren Schulweg» selber nicht mehr profitieren können. Ihnen ist es aber wichtig, dass zukünftig alle Schüler der Volksschulgemeinde Nollen über einen sicheren Schulweg verfügen. «Wir haben uns zum Ziel gesetzt, uns bei den Politischen Gemeinden Kradolf-Schönenberg, Schönholzerswilen, Wuppenau und Bussnang sowie beim Kanton Thurgau stark zu machen für die Sicherung der betroffenen Schulwege», erklärt Roland Schenk. Als Sofortmassnahme fordern die Initianten die Aufstellung von Schulwegtafeln. Lang- und mittelfristig wollen sie sich zudem für geeignete bauliche Massnahmen auf den betroffenen Strecken einsetzen. Die Anliegen und Aktivitäten der «Initiative für einen sicheren Schulweg» dokumentiert Roland Schenk in einem Internetblog sowie auf der Socialmediaplattform Facebook. Mittlerweile sind auch die beiden Gemeindepräsidenten Heinz Keller aus Kradolf-Schönenberg und Fredy Oettli aus Schönholzerswilen auf die Initiative aufmerksam gemacht geworden. «Die beiden haben beschlossen, uns zu unterstützen und sich für unser Anliegen bei den kantonalen Behörden einzusetzen», erklärt Roland Schenk erfreut.

Begrenzter Einfluss
«Da es sich um eine Kantonsstrasse handelt, haben wir nur einen begrenzten Einfluss, welchen wir aber gerne nutzen wollen. Wir haben mit den entsprechenden Stellen des Kantons Kontakt aufgenommen», erklärt Heinz Keller. Zudem beabsichtigen die Gemeindepräsidenten, die Sachlage und die Möglichkeiten mit Betroffenen, Kanton und Schulbehörde an einem Tisch zu diskutieren. Im Weiteren appelliert Heinz Keller an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer. «Eine Verkehrssituation wie diese, die sehr oft vorkommt, verlangt besondere Vorsicht und Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer. Es gilt sicherzustellen, dass die stärkeren Verkehrsteilnehmer den Verhältnissen angepasst fahren und Rücksicht nehmen. Aber auch die Fahrradfahrer müssen sich entsprechend verhalten, um keine Gefahrensituationen zu provozieren.»

Monika Wick