Freitag, 24. August 2018

Erlen. Fünf Architekturbüros reichten bei der Schule Erlen einen Vorschlag zum Ersatzbau des Kindergartens am Schöntalweg ein. Am Freitag wurde das Siegerprojekt vorgestellt.

Der Kindergarten an der Schöntalstrasse ist sanierungsbedürftig und entspricht nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Zudem besteht aufgrund der steigenden Schülerzahlen der Bedarf nach einem zweiten Kindergarten. Aus diesen Gründen beauftragte die Schulbehörde fünf Architekturbüros im Rahmen eines Architekturwettbewerbs damit, einen Vorschlag für den Ersatzneubau eines Doppelkindergartens auszuarbeiten. 

Anonym eingereicht
Letzte Woche reichten die Architekturbüros ihre Werke ein. Neben den Plänen visualisierten sie in einem Modell, wie das Gebäude ihrer Vorstellung nach in Zukunft aussehen soll. «Die Aufgabe war nicht einfach, denn die Parzelle hat nun einmal die Grösse, die sie hat», erklärte Ueli Wepfer von Plankultur, der der Behörde als fachlicher Berater zur Seite stand. Eingereicht wurden eine ein- und vier doppelgeschossige Varianten, aus denen die aus drei Fachpreisrichtern und zwei Sachpreisrichtern bestehende Jury das Siegerprojekt erkoren haben. Da die Vorschläge anonym eingereicht wurden, wussten sie nicht, welches ­Modell von welchem Architekturbüro stammt. 

Mut zum Unkonventionellen
Im Rahmen einer kleinen Feier präsentierten Schulpräsident Heinz Leuenberger, der zusammen mit dem Vize-Präsidenten Thomas Ammann als Sachpreisrichter amtete, und Ueli Wepfer am Freitagabend das Projekt «Lancelot» des Architekturbüros Gantenbein Brüschweiler aus Neukirch-Egnach als Gewinner des Architekturwettbewerbs. «Wir gratulieren der Jury zum Mut, dass sie diesen unkonventionellen Bau ausgewählt haben», erklärte Architekt Florian Gantenbein. Das Projekt «Lancelot» orientiert sich an der Bebauungsstruktur östlich und westlich der Bauparzelle. «Mit seiner fächerartigen Grundrissform strebt der Baukörper eine Klärung der unterschiedlichen Ausrichtungen an und übernimmt als Drehpunkt eine Scharnierfunktion im Quartier», beschrieb er den Bau. «Durch die so entstehenden Aussenräume öffnet sich einerseits parallel zum Schöntalweg ein Empfangsbereich, andererseits wird der Garten östlich und südlich in attraktive Spielbereiche zoniert», fügte Florian Gantenbein hinzu.
Im Anschluss an die Präsentation nutzten die Anwesenden die Gelegenheit, das Modell und die Pläne des Siegerprojekts zu begutachten. «Für die Bevölkerung ist das Projekt ab kommendem Montag einsehbar», erklärte Heinz Leuenberger. Laut dem Präsidenten wird das Architekturbüro Gantenbein Brüschweiler nach dem offiziellen Entscheid der Behörde eine Offerte einreichen. «Wenn alles planmässig verläuft, werden wir an der Schulgemeindeversammlung im November über einen Projektierungskredit abstimmen lassen», erklärte Heinz Leuenberger den weiteren Verlauf. Sollten die Stimmberechtigten im November 2019 zudem den Baukredit genehmigen, kann 2020 mit dem Bau des neuen, flexibel nutzbaren Doppelkindergartens begonnen werden.

Monika Wick