Freitag, 29. September 2023

Sulgen. Am vergangenen Wochenende lud die Musig Sulgen zu zwei Unterhaltungen ein. Dabei entführte das Orchester das Publikum mit mitreissenden Melodien in den Süden. 

Nebelschwaden, kürzere Tage und kühlere Temperaturen verkünden, dass der Herbst im AachThurLand Einzug gehalten hat. Diesem Umstand vermochte die Musig Sulgen mit ihren beiden Unterhaltungen, zu denen sie am vergangenen Wochenende eingeladen hatte, noch etwas entgegenzuwirken. Unter dem Motto «Mit em Fridolin in Süüdä» weckten die rund 35 Musikantinnen und Musikanten noch einmal das Gefühl von Sonne auf der Haut, Wärme und unbeschwerten Urlaubstagen. Passend zum Motto hatten sie den Auholzsaal mit Liegestühlen, Sonnenschirmen und liebevoll gestalteten Tischdekorationen geschmückt. 

Über den Gotthard

Mit von der Partie war auch Fridolin, ein dunkelblauer VW-Bus, der seine Freude immer wieder mit einem Hupen kundtat. Passend war auch das Liederprogramm, das die Musig Sulgen unter der Leitung von Julia Wyser zum Besten gab. Im Stück «The Glacier Express» gelang es dem Orchester, die Fahrt durch die wildschöne Landschaft zwischen Zermatt und St. Moritz so zu vertonen, dass man fast glaubte, selber im Zug zu sitzen. Untermalt wurde die Interpretation, wie bei allen anderen Stücken, mit passenden Bildern, die über die Leinwände flimmerten. Durchs Programm führten Ramona Gurtner, Anja Signer, Dani Wintsch und Markus Uhr mittels Sketchen oder vorfabrizierten Filmen. Dabei plauderten sie auch aus dem sprichwörtlichen Nähkästchen und verrieten Anekdoten von ihren Vereinsreisen. Nachdem die Musig Sulgen gemeinsam mit den «Bräme» über den Gotthard geflogen war, schritt sie mit «Paparazzi» über den roten Teppich am Filmfestival in Locarno. Im Filmeinspieler traf sie dabei neben Roger Federer, Lady Gaga und Johnny Depp auch Sulgens Gemeindepräsidenten Andreas Opprecht an, was für herzhafte Lacher sorgte. 

Oldies zum Abschluss

Mit «Funiculi Funicula» liess sie die Bahn hochleben, die einst Personen auf den Vulkan Vesuv führte. Das Lied wurde 1880 zur Eröffnung der Bahn komponiert, die 1944 durch den Ausbruch des Vulkans zerstört wurde. «Das wäre doch auch einmal eine Vereinsreise wert? Wir müssten heute einfach hochlaufen», bemerkte einer der Moderatoren. Das offizielle Ende des Konzertes bildeten «Italo Oldies», ein Zusammenschnitt der grössten italienischen Hits, sowie «Sweet Memory» aus der Feder von Lars Ericsen. Letzterem verlieh Solist Adrian Kohler mit seiner Posaune eine gehörige Portion Wehmut. Gelindert wurde der Abschied durch die vom Publikum mit tosendem Applaus geforderten Zugaben. Beim Stück «Ein Leben lang an deiner Seite» sang das Publikum inbrünstig mit. Abschliessend wandte sich Vereinspräsident Philipp Schenk an die Anwesenden und zeigte, dass sich auch das Orchester erst an seinen neuen Namen gewöhnen muss. «Die Musikgesellschaft, ähm Musig Sulgen, dankt Ihnen für das zahlreiche Erscheinen», sagte er. Viele Konzertbesucher liessen den Abend danach noch gemütlich ausklingen.

Monika Wick