Donnerstag, 30. April 2020

Sulgen. Die Rechnung 2019 der Politischen Gemeinde Sulgen weist einen Bruttogewinn von rund 60 000 Franken aus. Budgetiert war ein Verlust in Höhe von 463 100 Franken.

Die Gemeinde Sulgen tanzt nicht aus der Reihe, sondern fügt sich in die Reihe jener Thurgauer Gemeinden ein, die ihren Bürgern einen positiven Rechnungsabschluss präsentieren können. Anstelle des budgetierten Aufwandüberschusses von 463 100 Franken resultiert in der jüngsten Jahresrechnung im steuerfinanzierten Bereich ein Brutto-Ertragsüberschuss von 59 500.58 Franken. Die Besserstellung gegenüber dem Voranschlag beträgt somit gut eine halbe Million Franken. Einmal mehr haben vor allem die höheren Steuereinnahmen das erwartete Minus in ein Plus umgewandelt. Gemeindepräsident Andreas Opprecht beziffert den diesbezüglichen Mehrertrag mit 354 800 Franken. Zum positiven Ergebnis tragen unter anderem die verschobene Sanierung des Sitzungszimmers im Gemeindehaus sowie die Mehreinnahmen aus Rückerstattungen von Krankenkassenausständen und bei der Rückzahlung von Alimentenbevorschussungen bei. 

Tiefere Unterhaltskosten

Weniger Geld wurde für den baulichen Unterhalt des Begegnungshauses an der Schulstrasse in Sulgen aufgewendet. Zudem fielen die Abschreibungen für diese Liegenschaft tiefer aus. Mehrkosten verursachten unter anderem der Strassenunterhalt sowie die Beiträge an die Langzeitpflege, die Regionale Berufsbeistandschaft und die Prämienverbilligung an den Kanton. Die Jahresrechnung negativ beeinflusst haben auch die geringeren Nettoeinnahmen im Asylwesen. Erfreulich präsentiert sich die finanzielle Situation bei den kommunalen Werken, wo gemäss Opprecht «grosse Reserven» vorhanden sind.

Corona wird sich auswirken

Der Gemeinderat Sulgen beantragt folgende Verwendung des Bruttogewinns: 50 000 Franken Einlage in die Vorfinanzierung «Aufspurung Industriestrasse» und 9500 Franken Zuweisung zum Bi­lanz­überschuss. Das Eigenkapital von rund 3,4 Millionen Franken erachtet Andreas Opprecht als gute, angemessene Grösse. «Ich wäre vorsichtig, gerade zum jetzigen Zeitpunkt eine Diskussion über das Eigenkapital der Gemeinde zu entfachen», sagt der Gemeindepräsident und fügt eine Warnung hinzu: «Die Coronakrise wird die Steuererträge sinken lassen.» Die Botschaft zuhanden der Gemeindeversammlung kann ab Freitag, 1. Mai, auf der Website der Politischen Gemeinde Sulgen (www.sulgen.ch) heruntergeladen werden. 

Georg Stelzner

Alter Zweckverband und neues Reglement
Ausser der Jahresrechnung sind an der nächsten Gemeindeversammlung drei weitere Geschäfte traktandiert. Der Gemeinderat Sulgen beantragt die Auflösung des Wasserversorgungs-Zweckverbandes Felsenholz und die Genehmigung des Reglements für einen Fonds aus Erbschaften, Legaten und Schenkungen. Zudem gelangen vier Einbürgerungsgesuche zur Abstimmung. Wegen der Corona-Pandemie wird die Gemeindeversammlung nicht am ursprünglich vorgesehenen Datum durchgeführt. Sie ist verschoben auf Dienstag, 30. Juni, 19.30 Uhr und findet im Auholzsaal statt. (st)