Freitag, 30. Juni 2017
Buhwil. Am Mittwochabend lud der Gemeinderat von Kradolf-Schönenberg die Bevölkerung von Buhwil zur Informationsveranstaltung «Verkehr Buhwil» ein. Der Anlass lockte rund 70 Interessierte in den Turnsaal.
Ein altes Sprichwort sagt: «Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.» Dass in diesem Satz viel Wahrheit steckt, zeigte sich an der Informationsveranstaltung «Verkehr Buhwil», zu der der Gemeinderat der Politischen Gemeinde Kradolf-Schönenberg am Mittwochabend eingeladen hatte. Schon der enorme Publikumsaufmarsch zeigte, dass dieses Thema den Buhwilern unter den Nägeln brennt. Der Grund für die Veranstaltung lag darin, dass auf der Gemeindekanzlei von verschiedenen Seiten Hinweise zu den Gefahrenstellen im Dorf deponiert wurden. «Wir haben im Gemeinderat heftigst darüber diskutiert. Da wir aber nicht über genügend Grundlagen verfügen, beschlossen wir, Sie in unsere Überlegungen einzubeziehen», sagte Heinz Keller, Gemeindepräsident von Kradolf-Schönenberg.
Messungen angezweifelt
Zu Beginn erklärte Heinz Keller, dass in der Vergangenheit auf der Höhe Dorfstrasse 15 und 19 sowie der Bötschimühle 3 und 10 das Verkehrsaufkommen gemessen wurde. Die Auswertungen des Messgeräts «Speedy» zeigten, dass die Bötschimühle pro Tag von durchschnittlich 500 Fahrzeugen je Richtung passiert wird. Rund das doppelte Verkehrsaufkommen wurde im Bereich der Dorfstrasse gemessen. Zudem zeigten die Messungen, dass sich der grösste Teil der Verkehrsteilnehmer an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält. «Ich bezweifle, dass das stimmt. Die Messungen wurden an Stellen gemacht, wo die Autofahrer sowieso langsamer werden, um abbiegen zu können», warf ein Votant ein. Ein anderer bemerkte, dass auf der Istighoferstrasse gerast wird. Von weiteren Votanten wurde der Standort der Postautohaltestelle und die Sicherheit im Bereich Bötschimühle bemängelt. Für Letzteres zeigte Bruno Egger, Bereichsleiter bei nrp ingenieure, eine Lösung auf. «Ein höhenmässig abgesetzter Gehweg mit einer Breite von 1,5 Metern und einer Ausbaulänge von 90 Metern würde inklusive der nötigen Stützmauer, der Ausflachung der Böschung und der Anpassung der Grundstückszufahrt bei der Liegenschaft Kurer rund 100 000 Franken kosten», erklärte er. Die Variante mit einem durchgehenden Gehweg würde mit dem vierfachen Betrag zu Buche schlagen.
Vorschläge prüfen
Als weitere Sicherheitsmassnahmen schlugen die Versammlungsteilnehmer Zebrastreifen, seitliche Verengungen, einen Veloweg oder die Schaffung von 30er-Zonen vor. «Aufgrund der Bestimmungen sind nur wenig Massnahmen möglich. Wir werden jetzt ein Konzept ausarbeiten, wobei wir nicht alle Begehrlichkeiten erfüllen können», stellte Heinz Keller klar.
Zum Schluss des rund zwei Stunden dauernden Anlasses informierte der Gemeindepräsident darüber, dass mit dem Fahrplanwechsel 2019 der «Nachtbus Nollen» gestrichen wird. Die normale Postautolinie wird dagegen auf Probe neu im Stundentakt geführt. «Voraussetzung dafür ist, dass das Angebot auch genutzt wird», erklärte Heinz Keller.
Monika Wick