Freitag, 8. März 2024

Sulgen. Die Energetikerin, Künstlerin und Autorin Nicole Achermann hat schon viele Bücher veröffentlicht. Kürzlich erschien mit «Wesentlichtwesen» das neueste Werk der Autorin, die im Sulger Oberdorf lebt. 

Nicole Achermanns Blick wandert durch ihre gemütliche Wohnung im Sulger Oberdorf. Wie ihr Zuhause tatsächlich aussieht, erkennt die 53-Jährige aber nur schemenhaft. Wegen einer missglückten Operation an den Augen ist ihre Sicht seit einiger Zeit eingeschränkt. Die Beeinträchtigung verwehrt ihr aber lediglich den Blick auf Dinge, die mit den Augen erkennbar sind. «Ich spürte bereits als Kind, dass es nebst dem Realen, für uns ‹Sichtbaren›, auch andere Gesetz­mäs­sigkeiten und Welten gibt», erklärt Nicole Achermann. Dass das für sie nicht einfach war, verhehlt Nicole Achermann nicht. Sie habe sich in ihrer Umgebung oftmals fremd gefühlt oder sich am falschen Ort gewähnt. 

Anfangs verdrängt

Lange Zeit versuchte Nicole Achermann, die mit ihrem Partner Patrik Moosbrugger zusammenlebt, ihre Vorahnungen und Visionen zu unterdrücken und zu verdrängen. «Es war eine herausfordernde Zeit für mich», erklärt sie. Später erfuhr Nicole Achermann, dass wohl auch andere Familienmitglieder über dieselbe Fähigkeit verfügt haben.Irgendwann kam die Zeit, als sie ihre Fähigkeiten nicht mehr unterdrücken und genug Stärke aufbringen konnte, in der Gesellschaft «sich selber zu sein». Nicole Achermann ist in St. Gallen aufgewachsen, durchlief ihre obligatorische Schullaufbahn und besuchte die Kantonsschule. «Einmal wurde uns die Aufgabe gestellt, herauszufinden, wo sich ein Klassenkamerad befindet. Wie sich herausstellte, habe ich seinen Weg ganz genau beschrieben», erzählt sie. Ein anderes Mal hätten sie die Aufgabe erhalten, einen Brief an Friedrich Dürrenmatt zu schreiben, worauf ein Lehrer bemerkte, dass es sich anfühle, als ob sich der Schriftsteller selber geschrieben habe. 

Wohlbefinden fördern

Nach einem Studium in Sprache, Literatur, Philosophie und Architekturgeschichte an der Universität Sorbonne in Paris arbeitet sie heute als Betriebsökonomin, Energetikerin, Künstlerin und Autorin. «Mir ist es ein Anliegen, Menschen in ihrem Wohlbefinden seelisch, körperlich und geistig weiterzubringen. Im Weiteren geht es um die Weiterentwicklung jedes einzelnen Lebens und Wesens für das friedliche, gütige und dankbare Zusammenleben hier auf dieser Welt», erklärt Nicole Achermann. Für ihre Tätigkeit bedient sie sich an Energien, Worten, Klängen, Texten, Bildern und Symbolen. 

Für Kinder und Erwachsene

Zu finden sind diese auch in den Büchern, die Nicole Achermann in ihrem Verlag «Ajesa» vertreibt. Die ersten Geschichten, die Namen tragen wie «Kapitän Rübel und der Sternen-Schatz», «Platsch – der Regenbogentropfen» oder «Fridolin auf der Suche nach seinem Ton» entstanden 2009 und richten sich in erster Linie an Kinder. Darauf folgten ein Weisheitenbuch oder die Trilogie «Frauenblicke», «Männerdasein» und «Die Liebenden». Am 1. Februar präsentierte Nicole Achermann in der Lokremise in St. Gallen ihr neuestes und zwölftes Werk, welches den Namen «Wesentlichtwesen» trägt. Nicole Achermann rät allen, an sich selber zu arbeiten und sich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen. «Manchmal versäumt man, richtig zu leben, weil man sich vor dem Tod fürchtet», nennt sie ein Beispiel. 

Monika Wick