Freitag, 13. Dezember 2019

Bürglen. Mit der Montage einer neuen Wetterfahne hat die Evangelische Kirchgemeinde die Aussenrenovation des Pfarrhauses abgeschlossen. Das Gebäude präsentiert sich nun wieder im Kleid seiner Erbauung im Jahr 1905. 

Ein knappes Dutzend Beobachter wollten den letzten Akt bei der Aussenrenovation des Pfarrhauses keineswegs verpassen. Auf dem höchsten Punkt des Gebäudes ist am letzten Freitag eine neue Wetterfahne montiert worden. In den letzten Jahren musste das Pfarrhaus ohne diesen Giebelschmuck auskommen, alte Fotos zeigen jedoch, dass sich auf dem Gebäude einst eine Wetterfahne befand. Wann diese abmontiert wurde und wo sie verblieben ist, ist nicht bekannt. 

Dokumente eingelegt

Im Bestreben, das Pfarrhaus möglichst originalgetreu zu erneuern, klopften die Veranwortlichen bei der Bedachungsfirma A. Kuster AG an. Andreas Kuster, der die Arbeit seiner Angestellten vom Boden aus verfolgte, sagte: «Weil keine Originalteile mehr vorhanden waren und wir nichts Passendes finden konnten, haben wir alle Teile aus Kupfer neu angefertigt. Die Stange stammt von einem ­anderen Gebäude, wo sie nicht mehr gebraucht wurde. Wir haben sie entsprechend angepasst.» Als Zeitzeugnis für folgende Generationen füllten die Mitglieder der Kirchenvorsteherschaft die Kugel vor der Montage mit aktuellen Dokumenten. Im Korb des Kranes gut gesichert, entschwebten die zwei Dachdeckerprofis der Firma Kuster unter den Augen der Anwesenden in neblige Höhen, um ihr Werk zu vollenden. 

Langfristige Investition

«Jetzt ist das Gebäude wieder komplett», strahlte Irene Bösiger, die frühere Kirchenpräsidentin. In ihrer Amtszeit ist über die Kredite für das gesamte Projekt Sanierung Pfarrhaus abgestimmt worden. Erst wurde das Gebäude innen saniert, im letzten Januar bewilligten die Stimmbürger der Evangelischen Kirchgemeinde Bürglen dann auch die Aus­sensanierung mit einer Investitionssumme von 464 000 Franken. Die Gebäudehülle ist farblich dem originalen Aussehen des Gebäudes angepasst worden. Neu gestaltet wurde zudem der Gartenbereich und die Zufahrt, ebenfalls saniert wurde das freistehende Ökonomiegebäude beim Pfarrhaus. «Wir wohnen gerne hier, schätzen die Aussicht und geniessen im Sommer den schönen Garten», sagt Pfarrer Bruno Ammann, der mit seiner Familie vor rund einem Jahr ins Pfarrhaus eingezogen ist. «Wir sind den Stimmbürgern dankbar, dass sie es ermöglicht haben, das Pfarrhaus komplett zu sanieren», sagte Heinz Kolb, der in der Kirchenvorsteherschaft für die Liegenschaften verantwortlich ist. «Anstatt eines jahrelangen Flickwerks haben wir nun wieder ein schönes Pfarrhaus, das in den nächsten zwanzig bis dreissig Jahren keine grösseren Investitionen mehr erfordern wird.» Auch bei den anderen Liegenschaften der Kirchgemeinde sei der Investitionsbedarf für die nächste Zeit gedeckt. 

Hannelore Bruderer