Freitag, 2. Dezember 2016

Kradolf. Am letzten Freitag setzte der Kulturverein Steinacker seinem Publikum einen besonderen Leckerbissen vor. Im bereits weihnächtlich geschmückten Kirchenzentrum Kradolf traten Tabea Anderfuhren und Mark Wise auf. Die quirlige Schweizer Sängerin hatte ihren Auftritt in Kradolf ursprünglich zwar mit zwei anderen Musikern geplant, da diese aber anderweitig gebucht waren, sprang der amerikanische Gitarrist und Sänger Mark Wise ein.
Dass die beiden ab und zu improvisieren mussten, weil sie schon seit langer Zeit nicht mehr zusammen aufgetreten sind, tat der Qualität der Musik keinen Abbruch und wirkte erfrischend sympathisch. Tabea Anderfuhren sang sich querbeet durch ihr Folk-, Bluegrass- und Country-Repertoire. Auf stark rhythmische Stücke folgten sanfte Balladen, bei denen die glockenhelle Stimme der Künstlerin besonders stark zum Tragen kam. Dem Patsy-Cline-Hit «Walkin’ after Midnight» nahm sie in ihrer Interpretation die Schwülstigkeit, «Streets of London» sang sie schweizerdeutsch und auch Göläs «Schwan» liess sie in einem ganz neuen schneeweissen Licht erscheinen. Den Publikumswunsch nach einem Eric-Clapton-Song überliess sie ihrem Bühnenpartner. Mark Wise liess sich nicht zweimal bitten und zeigte, dass er nicht nur ein Meister des Gitarrenspiels ist, sondern auch über eine gute Stimme verfügt. Den Abschluss ihres Konzerts machten Tabea Anderfuhren und Mark Wise mit dem Country-Klassiker «Folsom Prison Blues», nur um kurz darauf die Bühne für eine Zugabe ein weiteres Mal zu betreten.

(hab)