Freitag, 19. Januar 2018

Bürglen. Seit knapp drei Monaten betreut die Stiftung Mansio in Bürglen Menschen mit psychischer Beeinträchtigung. Diese Woche erhielten interessierte Personen Einblicke in die Arbeit der Stiftung. 

Am Dienstagnachmittag lud die Stiftung Mansio die Öffentlichkeit zur Besichtigung an die Bahnhofstrasse 6 in Bürglen ein. Trotz stürmischem Wetter war das Interesse am Tag der offenen Tür gross. «Nebst den Fachpersonen, die wir erwartet hatten, haben auch viele Nachbarn vorbeigeschaut, um uns kennenzulernen. Das hat uns besonders gefreut», sagt Caroline Sauter, stellvertretende Heimleiterin bei der Stiftung Mansio. Zusammen mit Marcel Heuberger, dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung, und einigen weiteren Mitarbeitenden nutzte sie die Gelegenheit, den Besuchern die Tätigkeit der Stiftung näherzubringen.

Ausbau geplant

Die Stiftung Mansio mit Sitz in Münsterlingen bietet Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung betreutes Wohnen an. Mansio ist seit Ende Oktober in Bürglen aktiv und betreut dort acht Personen. Für sie hat die Stiftung passende Wohnungen im Dorf angemietet. Bis zu 15 betreute Wohnplätze sollen es in Zukunft sein. Das Modell mit externem Wohnen wie in Bürglen ist nicht neu. Die Stiftung Mansio führt dieses Angebot bereits erfolgreich seit 2009 in Kreuzlingen. Die stiftungseigene Liegenschaft an der Bahnhofstrasse 6 bildet das Zentrum der Tätigkeit von Mansio in Bürglen. Hier ist das Betreuungsteam stationiert, hier finden gemeinsame Aktivitäten statt und den betreuten Personen, die das wünschen, steht hier ein begleiteter Mittagstisch zur Verfügung. Am Tag der offenen Tür haben die Mitarbeitenden in diesen Räumen Informationsmaterial aufgelegt, das sie den interessierten Besuchern bei Kaffee und Kuchen nähergebracht haben.

Weg in die Selbstständigkeit

Wohnen, Betreuung, Förderung, Eingliederung heissen die vier Schwerpunkte, die die Stiftung Mansio in ihrem Leitbild verankert hat. So individuell wie das Leben jeder einzelnen Person verlaufe, so individuell falle auch die Betreuung aus, erklärt Volker Häussner, der künftige Teamleiter von Mansio in Bürglen. Zu den Aufgaben seines Teams gehört es, die ihnen anvertrauten Klienten zu betreuen und sie auf ihrem Weg zur grösstmöglichen Selbstständigkeit zu begleiten. Ob und in welcher Zeitspanne das gelingen würde, hänge stark vom Grad der Beeinträchtigung ab, gibt Häussner zu bedenken. Ist ein Klient soweit, dass er sein Leben wieder selbst in die Hand nehmen kann, muss er nicht ganz auf die Hilfe der Stiftung Mansio verzichten. Anstelle des betreuten Wohnens in einer von Mansio ­angemieteten Wohnung, kann der Klient dann das Angebot des begleitenden Wohnens in seinen vier Wänden in Anspruch nehmen.

Hannelore Bruderer