Freitag, 8. März 2019

Erlen. Die Offene Jugendarbeit Erlen zieht vom Zivilschutzraum unter dem Werkhof in die Räume des Gemeindehauses, wo sich früher die Post befand. Heute Abend ist der Jugendtreff am neuen Ort erstmals offen.

Es sieht aus, als sei die Post gerade erst ausgezogen. Da sind die Schalter, die Telefonkabine, die Postfächer – und dennoch – bevor die Jugendlichen die neuen OJA-Räume überhaupt bezogen haben, fühlen sie sich vibrierend belebt an. «Wir wollten das Interieur bewusst beibehalten und umnutzen», sagt Heidi Ott, Sozialarbeiterin und Leiterin der OJA. So sind die Telefonkabine zur Garderobe und die Postfächer zu Aufbewahrungsorten für Süssigkeiten, Schreib- und Verbandsmaterial geworden. Sogar abschliessbare Fächer für Wertgegenstände gibt es. Durch den früheren Expressschalter gleich hinter der Bar kann die OJA-Leiterin auch einen Blick vor den Eingang werfen. 

Alles wird umgenutzt

Heidi Otts Büro, das sich vorher in der Schule Erlen befand, ist neu in der ehemaligen Schalterhalle beim Eingang zur OJA untergebracht. Neu seien sie zwar räumlich getrennt, der Austausch zwischen ihr und Schulsozialarbeiterin Celina von Moos finde im bisherigen Rahmen weiterhin statt, bekräftigt Ott. Der Raum hinter dem Schalter ist das neue Musikzimmer. Von dort gelangt man ins Spielzimmer mit Küche und Bar, im Untergeschoss befinden sich ein Ruheraum und die sanitären Anlagen. «Die Jugend ist unsere Zukunft und ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft», begründet Gemeindepräsident Roman Brülisauer den Entscheid, die Offene Jugendarbeit von der Peripherie ins Zentrum zu holen. Da viele Jugendliche das Angebot nutzen, wurde es in den Zivilschutzräumen unter dem Werkhof zunehmends eng, zudem hätten Investitionen zur Erneuerung von Installationen gemacht werden müssen, damit sie den  aktuellen Vorschriften entsprechen. Stattdessen investiert die Gemeinde in die leer stehenden Räume im Gemeindehaus. Rund 20 000 Franken beträgt das Budget für die Instandstellung und Anpassung der bereits bestehenden Einrichtung.

Graffiti fehlen noch

Noch wirken die Wände etwas kahl. Das wird sich in den nächsten Monaten jedoch ändern. «Schülerinnen und Schüler, die im Wahlfach den Graffitikurs belegen, werden nach den Sommerferien die Wände neu gestalten», sagt Heidi Ott. Für Jungs bietet die OJA bereits Ende Monat eine spannende Abwechslung. «Kampfspiele» nennt sich das Angebot, geleitet von dem dafür ausgebildeten Jugendarbeiter Diego Alessi. An drei Nachmittagen dürfen die Jungs ihre Energie rauslassen und lernen gleichzeitig, respekt- und rücksichtsvoll miteinander umzugehen. Die Öffentlichkeit wird im Juni einen Einblick in die neuen Räume erhalten, dann ist ein Tag der offenen Tür geplant.

Hannelore Bruderer