Freitag, 9. Februar 2024

Schönenberg. Die Gemeinde Kradolf-Schönenberg erhält einen modernen Grüngutsammelplatz.
Die Bauarbeiten sind seit Januar im Gange und sollen bis Ende dieses Monats abgeschlossen sein. 

So unscheinbar die Baustelle an der Feldstrasse 21 in Schönenberg auf den ersten Blick sein mag, so wichtig ist sie für die Gemeinde Kradolf-Schönenberg. In einer zweimonatigen Bauzeit entsteht ein neuer Grüngutsammelplatz, der den heutigen Erfordernissen in jeder Hinsicht entsprechen und die alte Anlage an demselben Standort ersetzen wird. Die Inbetriebnahme ist für kommenden März vorgesehen. Der Gemeinderat rechnet mit Kosten von 130 000 Franken. Ein Betrag in dieser Höhe ist im Budget 2024 enthalten, das an der Gemeindeversammlung vom 28. November 2023 genehmigt wurde.

Schwachstellen beheben

Die Gemeinden sind verpflichtet, Möglichkeiten zur Entsorgung von Grüngut anzubieten. Das sogenannte Bringsystem kommt in Kradolf-Schönenberg zur Anwendung. Die damit gemachten Erfahrungen sind gut. Grüngutsammelplätze wie jener an der Feldstrasse werden vom kantonalen Amt für Umwelt jährlich inspiziert. Anlässlich einer solchen Kontrolle traten in Schönenberg diverse Mängel zutage, die behoben werden müssen. Dominik Bosshart, als Gemeinderat für das Ressort «Umwelt, Nachhaltigkeit, Landschaft und Entsorgung» zuständig, zählt die Schwachpunkte auf: «Der bisherige Platz war schon zu klein, die Entwässerung nicht mehr akzeptabel und die Überdachung nicht mehr betriebssicher.» 

Doppelte Menge

Im Laufe der Zeit habe sich die angelieferte Menge verdoppelt, gibt Bosshart zu bedenken. Am Sammelplatz abgegeben werden dürften Rasenabfälle, kleines Gehölz und Äste sowie Rüstabfälle aus der Küche, nicht aber Speisereste. Die Benützung der Anlage sei gebührenpflichtig, der Zugang nur mit einem elektronischen Schlüssel (Badge) möglich. Die aktuelle Abonnentenzahl beziffert Bosshart mit rund 350. Vom Angebot machen Besitzer von Liegenschaften, Hausverwaltungen und Gewerbebetriebe Gebrauch. Ein Wohnsitz in der Gemeinde ist keine Bedingung. Nach der Lagerung in Schönenberg wird das Material gehäckselt beziehungsweise geschreddert und einer Biogasanlage zugeführt.

Gute Zusammenarbeit

Das Neubauprojekt beinhaltet einen Belag aus Beton, eine Überdachung aus Blech, eine Entwässerungsanlage, eine Umzäunung und eine Zutrittskontrolle. Diese Komponenten werden nicht neu, aber so gestaltet sein, dass sie der Anlage einen zeitgemässen, kundenfreundlichen und gesetzeskonformen Charakter verleihen. Die überdachte Umschlagsfläche nimmt um zirka 30 Prozent zu. Eine spezielle Erwähnung verdient das Dach. Es ruht auf einer Stahlkonstruktion, deren Stützen sich ausnahmslos am Rand der Anlage befinden, was der Nutzfläche zugutekommt und die Arbeit auf dem Sammelplatz erleichtert. «Die Kooperation mit dem Amt für Umwelt während der Projektierungsphase war gut. Man stand uns beratend zur Seite», findet Roberto Cardinale, Leiter der kommunalen Bauverwaltung, anerkennende Worte für den Kanton. Auch den neuen Grüngutsammelplatz wird die Firma Looser Buhwil GmbH im Auftrag der politischen Gemeinde betreiben. Die Zusammenarbeit besteht seit 2023. Dominik Bosshart geht von einer Lebensdauer der neuen Anlage von mehreren Jahrzehnten aus. Er hält es für denkbar, dass künftig eine ganzjährige Anlieferung von Material möglich sein wird. Bisher war der Betrieb über die Wintermonate eingestellt.

Georg Stelzner