Freitag, 9. Februar 2024

Bürglen. Die Gemeindebehörde Bürglen hat an einem zweitägigen Workshop ihre Ziele für die Zeit von 2024 bis 2027 festgelegt. Die wichtigsten Legislaturziele haben Gemeindepräsident Kilian Germann und die Gemeinderäte Urs Trachsel und Beat Brühlmann in dieser Woche an einer Medieninformation erläutert. 

Die Legislaturziele seien für den Gemeinderat ein wichtiges Instrument, sagt Gemeindepräsident Kilian Germann. «Was in den Zielen festgeschrieben steht, geht nicht aus den Augen verloren. Es ist aber auch so, dass nicht immer alle Ziele in der betreffenden Legislatur umgesetzt werden. Zum einen, weil die Umsetzung eines Vorhabens aufgrund äusserer Umstände länger andauern kann, zum anderen, weil sich in dieser Zeit neue Ausgangslagen ergeben können, die eine Neubeurteilung nötig machen.» 

Neue Konzepte

Unter anderem hat sich der Gemeinderat vorgenommen, ein neues Konzept für die Grüngutentsorgung auszuarbeiten. Die aktuelle Regelung funktioniere zwar gut und werde stark genutzt, sagt der Gemeindepräsident. «Für alle, die mit einem eigenen Fahrzeug mobil sind, ist das eine gute Lösung. Wie gut ist sie aber für alle anderen? Solche und andere Fragen werden wir bei der Erarbeitung eines neuen Konzepts durchleuchten.» Ein weiteres Legislaturziel betrifft die mögliche Parkplatzbewirtschaftung. Durch die Schaffung neuer 30er-Zonen sind einige neue Parkplätze im öffentlichen Raum entstanden, auf denen jederzeit gratis parkiert werden kann. Das schafft eine Ungleichheit gegenüber jenen, die für das Abstellen ihrer Autos für erworbene oder gemietete Parkplätze bezahlen. Dass die umliegenden Gemeinden ihre öffentlichen Parkplätze bereits bewirtschaften, setze den Gemeinderat aber nicht unter Druck, es ihnen gleich zu tun, betont Gemeinderat Urs Trachsel. «Wir können von deren Erfahrung jedoch profitieren, um für uns eine eigene, gute Lösung zu finden. Wichtig ist, dass Aufwand und Ertrag bei einer Parkplatzbewirtschaftung stimmen.» Zunehmend herausfordernd wird die Suche nach geeigneten Kandidaten zur Besetzung öffentlicher Ämter. In Bürglen hatten jeweils die Ortsparteien diese Aufgabe übernommen. Durch Fusionen mit grösseren Einheiten, und weil sich viele Jüngere nicht mehr so stark in den Ortsparteien engagieren, hat deren Bedeutung in den letzten Jahren abgenommen. Es würden zunehmend die Kontakte zu jenen Generationen fehlen, die für die Besetzung öffentlicher Ämter gefragt seien, sagt Kilian Germann. Aus diesem Grund möchte der Gemeinderat eine Findungskommission ins Leben rufen, die sich aus Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen zusammensetzt. 

Attraktive Wohngemeinde

Weiters wird der Gemeinderat die Notwendigkeit einer Baukommission überprüfen. Denn die Gestaltung eines einladenden Ortsbilds und des Dorfkerns sind dem Gemeinderat ein grosses Anliegen, das sich mit den Hauptaussagen aus den gemeinsamen Zielsetzungen deckt, die eine qualitativ überzeugende Bautätigkeit und ein moderates Wachstum bei einem gesunden Finanzhaushalt und einem attraktiven Steuerfuss festhalten. Im gesellschaftlichen Bereich war der Gemeinderat bereits in den vergangenen Legislaturen sehr aktiv. Mit dem Label «Kinder- und jugendfreundliche Gemeinde» der UNICEF ist die Behörde eine Verpflichtung eingegangen, den entsprechenden Aktionsplan in dieser Legislatur umzusetzen und bestehende Angebote zu festigen. Ein weiteres Ziel betrifft die Integration in die kommunale Gemeinschaft, und zwar nicht nur von jenem Teil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund, sondern auch jenem der Neuzugezogenen. Um den Zusammenhalt zu fördern, sollen Kultur- und Freizeitangebot, die zu einem lebendigen Dorf- und Vereinsleben beitragen, deshalb angemessen unterstützt und gestärkt werden. 

Hannelore Bruderer