Freitag, 16. März 2018

Bürglen. Seit 29 Jahren pflegt Edith del Priore im Coiffeursalon Nina die Haare ihrer Kundschaft. Nun wird  sie pensioniert und übergibt das Geschäft Ende Monat an Manuela Huber.

«Bye, bye Edith – Hello Manuela» künden die gelben Smileys in den Schaufenstern des Coiffeursalons Nina den bevorstehenden Besitzerwechsel an. Die Smileys seien eine Überraschung ihrer Dekorateurin gewesen, sagt Edith del Priore, die Inhaberin des Salons an der Weinfelderstras­se 11. «Ich habe mich sehr gefreut darüber, gleichzeitig musste ich auch einige Tränen verdrücken, denn da ist mir so richtig bewusst geworden, dass der Abschied von meinem Berufsleben immer näherrückt.» Dass sie den Coiffeurberuf ergriffen hat, hat Edith del Priore nie bereut. «Es ist ein toller Beruf, bei dem das Resultat der Arbeit sofort sichtbar ist und eine Rückmeldung unmittelbar erfolgt. Der Beruf hat auch eine soziale Komponente, man führt Gespräche und baut Beziehungen auf», sagt sie.

Traumberuf erlernt 

Ihr Umfeld sei allerdings wenig begeistert gewesen, als sie als Schülerin ihren Berufswunsch geäussert hätte, erinnert sie sich lachend zurück. «Coiffeusen hatten damals keinen guten Ruf. Und da ich gute Schulnoten hatte, sahen mich Eltern und Lehrer lieber in anderen Branchen.» Sie setzte sich dann aber durch, machte eine Lehre und führte bereits in Weinfelden ein Geschäft, bevor sie vor 29 Jahren den Salon Nina in Bürglen übernahm. Vor drei Jahren entschloss sich Edith del Priore, etwas kürzer zu treten und keine Angestellten mehr zu beschäftigen. Dass Manuela Huber den Salon weiterführen wird, sei ein Glücksfall, sagt Edith del Priore. «Für uns und ganz besonders für unsere Kunden.» Manuela Huber übernimmt von ihrer Vorgängerin die Kundenkartei, spezielle Rezepte, Pflegeprodukte und die Einrichtung.

Von Mettlen nach Bürglen 

Die 54-Jährige führt seit 17 Jahren ein eigenes Geschäft in Mettlen. Da dort nach ihrem Weggang keine Nachfolge in Sicht ist, rechnet sie damit, dass ihr einige ihrer Stammkunden nach Bürglen folgen werden. Coiffeuse war und ist auch für Manuela Huber ein Traumberuf. «Ich war schon als Kind und Jugendliche überzeugt, dass ich das machen will, so sehr, dass ich das Schnuppern in verschiedenen Berufen gleich ausgelassen habe», sagt sie. Auf ihr neues Umfeld freut sie sich. Denn nicht nur, weil sie mit ihrer Familie in Bürglen wohnt, kennt Manuela Huber den Coiffeursalon Nina gut. «Als unsere Kinder klein waren, habe ich einen Nachmittag in der Woche bei Edith gearbeitet», sagt sie. Als sie dann erfuhr, dass der Coiffeursalon Nina verkauft werden soll, zeigte sie sofort Interesse. Einen Unterbruch wird es für die Kunden nicht geben, grosse Änderungen sind nicht geplant. «Ich werde das Geschäft im gleichen Rahmen und erst einmal alleine weiterführen», erklärt Manuela Huber. «Mir ist auch wichtig, dass der Name ‹Nina› bleibt, den viele Leute kennen.» Während Manuela Huber Damen, Herren und Kindern ab dem 3. April ihre individuellen Frisurenwünsche erfüllt, beginnt für Edith del Priore ein neuer Lebensabschnitt mit mehr Zeit für ihre Familie.

Hannelore Bruderer