Freitag, 2. März 2018

Sulgen. Die kalten Temperaturen haben auch ihre gute Seiten. Seit Dienstag ist das Eisfeld im Sulger Oberdorf offen und wird von Jung und Alt rege genutzt. 

Das Thermometer verharrt auf Minus zehn Grad, der kalte Nordwind pfeift durch die Kleider, lässt Finger klamm und Nasen rot werden. Den widrigen Wetterbedingungen zum Trotz wagen sich bereits am Eröffnungstag des Eisfelds im Oberdorf Sulgen Dutzende auf die Kufen. Ausgerüstet mit wattierten Jacken und Hosen gleiten sie dahin, umkämpfen mit ihren Schlägern den Puck, rappeln sich nach einem Sturz gleich wieder auf. Die Zeit eilt, um an diesem Vergnügen noch teilzuhaben, denn bereits aufs Wochenende sind wärmere Temperaturen und Regen angesagt. Denn jetzt, anfangs März, wird der Frühling nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Neue Taktik

Dass in diesem Winter im Oberfeld überhaupt Schlittschuh gelaufen werden kann, war nach dem warmen Januar lange fraglich. Dass es mit dem Aufbau des Eises nun so schnell geklappt hat, liegt an den sehr tiefen Temperaturen der letzten Tage, aber auch daran, dass Bernhard Roost, der für das Eisfeld verantwortlich ist, seine Taktik geändert hat. «Wir haben mit dem Wässern des Feldes nicht erst mit dem Einsetzen der tieferen Temperaturen begonnen, sondern das Regenwasser stehen lassen. Das hat uns schnell einen soliden Eissockel beschert.» Mit dem Aufbau der Oberfläche hat der Eismeister dann Sonntagmorgen begonnen, bis Montagabend war das Feld fertig und konnte am Dienstamorgen frei gegeben werden. Die Neuigkeit verbreitete sich über Facebook schnell, für 10 Uhr hatte sich bereits die erste Schulklasse angemeldet.

Spontane Treffen

«Auch wenn das Eisvergnügen voraussichtlich nur kurz andauern wird, den Aufwand es herzurichten, lohnt sich immer», ist Bernhard Roost überzeugt. «Für die Bevölkerung von Sulgen ist das Eisfeld mehr als ein zusätzliches Freizeitangebot im Winter. Es wird für kurze Zeit zum beliebten Treffpunkt im Freien.» Am Nachmittag sind es vor allem Kinder, die das Eis bevölkern, nach Feierabend treffen dort auch viele Jugendliche und Erwachsene ein. Bis um zirka 22 Uhr erhellt ein Scheinwerfer der Schulanlage das Eisfeld.

Verlässt die Anzeige auf dem Thermometer den Minusbereich, sind die Tage des Eisfelds gezählt. Die Oberfläche wird weich und porös, manchmal bilden sich auch Löcher. Als Vorsichtsmassnahme sperrt der Eismeister dann die betroffenen Stellen ab, ist eine grössere Fläche betroffen, wird das Eisfeld ganz gesperrt. Diese Sperrung ist lediglich eine Empfehlung. «Die Benutzung des Eisfeldes erfolgt auf eigene Gefahr», betont Bernhard Roost. «Jeder ist selber dafür verantwortlich, wie und wann er sich auf das Eis begeben will.»

Hannelore Bruderer