Freitag, 13. November 2020

Erlen. Die Politische Gemeinde Erlen budgetiert für 2021 einen Verlust von 242 344 Franken. Der Investitionsbedarf beträgt netto rund 1,17 Millionen Franken. Dieser wird in den kommenden Jahren voraussichtlich ansteigen. 

Die Steuereinahmen 2021 veranschlagt die Gemeinde Erlen in ähnlicher Höhe wie im laufenden Jahr. Anders als andere Gemeinden, verzichtet Erlen damit auf eine ­Reduktion des Betrags wegen der Unsicherheiten infolge der Coronapandemie. «Wir haben den Steuerertrag in den letzten Jahren immer vorsichtig budgetiert, vielleicht zu vorsichtig, das Resultat hat den Voranschlag jeweils übertroffen. Wir erachten die aktuelle Einschätzung deshalb als realistisch», begründet gemeindepräsident Thomas Bosshard. 

Entlastung Bauverwaltung

Auf der Aufwandseite sind die Personalkosten höher als 2020. Hauptgrund dafür ist die Aufstockung des Personalbestands in der Bauverwaltung und bei der Jugendarbeit. Durch die hohe Projekt- und Bautätigkeit in der Gemeinde ist die Bauverwaltung schon seit längerer Zeit überlastet, erklärt Bosshard. Der Bereich Bauverwaltung, Projekte und Technische Betriebe soll deshalb von 300 auf 380 Stellenprozente aufgestockt werden. Bei der Jugendarbeit ist es ein Anstieg von 70 auf 110 Stellenprozente. Grund dafür sei, dass die Gemeinde ihren ­Auftrag zur aufsuchenden Jugendarbeit kaum noch wahrnehmen könne, da die Kapazität der Jugendarbeiterin im Treff gebunden ist. «Unser Jugendtreff ist mittlerweile an vier Tagen offen, an den Freitagen sind es oft an die fünfzig Jugendliche, so dass eine zweite Aufsichtsperson nötig ist. Und mit der aufsuchenden Arbeit bei der Altersgruppe der ­16- bis 20-Jährigen ist die OJA derzeit gar nicht präsent», sagt der Gemeindepräsident. Auf der Aufwandseite ebenfalls zu Buche schlägt der Betrag von 90 000 Franken, der im Zuge der Ortsplanungsrevision für die Aufarbeitung des Baureglements, des Richtplanes, der Sondernutzungspläne, der Zonenpläne und des Natur- und Heimatschutzplans vorgesehen ist. Bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 52 Prozent rechnet die Gemeinde Erlen 2021 mit einem Ertrag von 6 496 826 Franken und einem Aufwand von 6 739 170 Franken. Mit einem Ertragsüberschuss wird bei den Technischen Betrieben Wasser (+142 513 Franken), Abwasser (+ 33 543 Franken), Abfall (+13 685 Franken) und Elektrizität (+49 770 Franken) gerechnet. Die Tarife Elektrizität werden 2021 gesenkt. Die Investitionen von netto rund 1,7 Millionen Franken für das nächste Jahr betreffen hauptsächlich Sanierungen von Strassen. Für die Sanierung des Bädli in Riedt (183 000 Franken) und die Photovoltaikanlage auf dem Werkhofgebäude (150 000 Franken) werden Gelder aus den Vorfinanzierungen verwendet, die aus den Gewinnen der letzten Jahre geäufnet wurden. 

Altlasten sanieren

Mit total 340 000 Franken, nach Abzug des Kantonsbeitrags netto mit 200 000 Franken, veranschlagt die Gemeinde die Sanierung des Kugelfangs der Schiessanlage Erlen. Diese befindet sich im oberen Gemeindegebiet und ist nicht mehr in Betrieb. «Saniert wird der Erdwall, der früher als Kugelfang diente», präzisiert Thomas Bosshard. Es ist die erste von drei Anlagen, die bis 2025 saniert werden müssen. Noch aktiv genutzt wird die Schiessanlage in Kümmertshausen und die Kleinkaliberanlage in Buchackern. Bei beiden sind die Kugelfänge ersetzt worden, die bleihaltigen Altlasten in den Wällen müssen jedoch noch saniert werden. 

Versammlung Politische Gemeinde Erlen: Donnerstag, 26. November, 20.30 Uhr, Aachtalhalle 

Hannelore Bruderer