Freitag, 24. Dezember 2020 

Sulgen. Gemeindepräsident Andreas Opprecht bedauert, dass in diesem Jahr viele Anlässe gestrichen wurden. Im Fokus seines Rückblickes liegen aber die Arbeiten, die erfüllt wurden und die Ereignisse, die trotz allem stattgefunden haben. 

Auf der Gemeindeverwaltung sei 2020 so normal wie möglich gearbeitet worden, erklärt Andreas Opprecht. «Natürlich ist die Pandemie auch an unserem Tätigkeitsbereich nicht spurlos vorbeigezogen. Um die nötige Sicherheit zu gewähren, mussten wir für den Publikumsverkehr und unsere Mitarbeitenden Schutzkonzepte erstellen. Das war ungewohnt, hat unsere Arbeit beeinflusst und manchmal auch belastet.» Dass eine Gemeinde gerade auch in schwierigen Zeiten funktioniere, sei jedoch essenziell, da sie unter anderem auch die Verantwortung für wichtige Infrastrukturaufgaben trage, wie zum Beispiel die Wasser- und Elek­trizitätsversorgung. In der Verwaltung sind durch die Pandemie neue Aufgaben dazugekommen, andere sind aber auch entfallen. «Alles in allem hat sich die Aufgabenverschiebung die Waage gehalten», bilanziert der Gemeindepräsident. 

Rechtzeitig abgeschlossen

Der Gemeinderat konnte alle seine Sitzungen durchführen. Die meisten Projekte sind planmässig erfüllt worden, nur bei wenigen ist es zu Verzögerungen gekommen. Besonders froh ist der Gemeindepräsident darüber, dass die Gemeindeversammlungen durchgeführt werden konnten, bildet doch das Mitspracherecht einen wichtigen Pfeiler in der Demokratie. Zwar musste die Rechnungsversammlung vom Frühling auf den 30. Juni verschoben werden, die Budgetversammlung fand jedoch wie geplant im November statt. Bis auf die Jungbürgerfeier hat die Gemeinde Sulgen auch alle ihre anderen geplanten Anlässe unter Einhaltung der entsprechenden Auflagen durchgeführt. 

Zu den wichtigsten Projekten, die wie geplant realisiert werden konnten, zählt die Genehmigung und der Abschluss der Ortsplanungsrevision. Diese bilde die Basis für die räumliche Weiterentwicklung von Sulgen, erklärt Opprecht. «Bevor weitere Firmen im Industriegebiet den Betrieb aufnehmen, ist ebenfalls der Ausbau des Einlenkers Industriestrasse rechtzeitig fertig gestellt und die Lichtsignalanlage in Betrieb genommen worden.» Mit den pandemiebedingten Einschränkungen hätte sich die Sulger Bevölkerung gut arrangiert, sagt Andreas Opprecht. «Während des Lockdowns war die Hilfsbereitschaft von verschiedenen Organisationen und Privaten gross. Viele Vereine haben sich nach dem Abklingen der ersten Welle stark engagiert, um etwas Normalität zurückzubringen. Leider mussten dennoch viele Anlässe annulliert werden. Das bedauere ich sehr. Neues zu planen ist für die Vereine derzeit kaum möglich.» 

Dorffest im Herbst

Dennoch blickt der Gemeindepräsident bei einem speziellen Anlass positiv vorwärts. «2021 ist ein besonderes Jahr für uns. Da feiern wir das 25-jährige Bestehen unserer Gemeinde. Ein Festakt mit Dorffest, bei dem die Vereine eine tragende Rolle spielen, ist auf September vorgesehen. Das OK treibt die Vorbereitungen soweit voran, dass es stattfinden kann. Lassen es die Umstände nicht zu, ist eine Verschiebung auf 2022 angedacht.»Ähnlich geht die Gemeinde auch bei der Vorbereitung der Gemeindeversammlungen vor. Alles wird so vorbereitet, dass eine Versammlung durchgeführt, aber auch auf eine Urnenabstimmung ausgewichen werden kann. Im baulichen Bereich stehen im nächsten Jahr der Gestaltungsplan Grundstrasse, die Ausarbeitung des Schutzplans Natur- und Kulturprojekte sowie die Sanierung der Chaletstrasse an. Zudem sollen Projekte zur Entwicklung von bestehendem Wohn- und Gewerbebauland konkretisiert werden. Dafür sucht der Gemeinderat das Gespräch mit den Grundeigentümern. Sofern es Schnittstellen mit der Gemeinde betrifft, begleitet der Gemeinderat zudem die Entwicklung des Bahnhofareals durch die SBB. 

Weit vorausschauen

«Es gibt aber auch einige Projekte mit einem grös­seren Zeithorizont, bei denen es wichtig ist, dass die Gemeinde Sulgen deren Entwicklung verfolgt und ihre Bedürfnisse einbringt», erklärt der Gemeindepräsident. «Diese Projekte haben einen grossen Einfluss auf unsere Zukunft und bieten vielversprechende Chancen. Zu diesen Projekten zähle ich die Bodensee-Thurtal-Strasse, die Renaturierung und der Hochwasserschutz der Thur sowie der Bau der neuen Kehrichtverbrennungsanlage in Weinfelden mit dem geplanten Fernwärmenetz in unsere Richtung.» 

Hannelore Bruderer