Freitag, 8. November 2019

Erlen. Für 2020 veranschlagt die Gemeinde Erlen ein Defizit von rund 170 000 Franken. Berechnet wurde es mit einem Steuerfuss von 52 Prozent, drei Prozentpunkte tiefer als im laufenden Jahr. 

Der Gemeinderat habe für 2020 mit der gleichen Zurückhaltung wie in den Vorjahren budgetiert und sei dem Wunsch der Bevölkerung nach einer Steuerfusssenkung nachgekommen, sagt Gemeindepräsident Thomas Bosshard. Die Forderung nach einer Steuerfusssenkung ist an der Gemeindeversammlung im Mai eingegangen, an der die Jahresrechnung 2018 mit einer Besserstellung gegenüber Budget von 1,6 Millionen Franken gutgeheis­sen wurde. Bosshard rechnet damit, dass auch die Rechnung 2019 besser als veranschlagt ausfallen wird, wenn auch in bescheidenerem Rahmen. 

Neue Abfallgebühr

Das Budget 2020 weist ein Minus von 170 211 Franken bei einem Gesamtaufwand von 6 647 167 Franken und einem Gesamtertrag von 6 476 956 Franken aus. Berechnet wurde es mit einem Steuerfuss von 52 Prozent (bisher 55 Prozent). Die Investitionen des kommenden Jahres belaufen sich auf 1,044 Millionen Franken. Ab dem nächsten Jahr will die Gemeinde Erlen eine generelle Abfallgebühr einführen. Dafür legt die Behörde den Stimmbürgern ein neues Abfallreglement vor. Nebst den Abfallgebühren nach dem Verursacherprinzip, wird es künftig auch eine Grundgebühr von 80 Franken pro Objekt und Jahr geben. Pro zusätzliche Wohn- und Gewerbeeinheit fallen zudem weiter 40 Franken pro Jahr an. «Durch die Umstellung auf Unter­flurcontainer und für die Altlastensanierung von früheren Abfalldeponien ergeben sich zusätzliche Kosten, die gedeckt werden müssen. Nach der aktuellen Gesetzgebung ist die Finanzierung der Abfallwirtschaft durch Steuereinnahmen gesetzeswidrig», erläutert Bosshard.

Fahrzeug für Feuerwehr

Abgestimmt wird ebenfalls über ein Kreditbegehren von 70 000 Franken für die Beschaffung eines Logistikfahrzeugs für die Feuerwehr. Das Fahrzeug hat dieselbe Marke wie das vor zwei Jahren angeschaffte Mannschaftstransportfahrzeug und kann wie dieses mit zwei zusätzlichen Modulen ausgerüstet werden. Mit einem Rollcontainer für Schläuche hat sich die Arbeitsgruppe bereits für ein neues Modul entschieden. Im Budget enthalten ist auch ein Posten für die Reinigung der Fassade des Gemeindehauses. Die Betonelemente sind durch Algenbefall dunkel und unansehnlich geworden, das Braun der Holzelemente ist verblasst. Bereits seit einigen Jahren wird in Erlen über eine neue Lösung zur Unterbringung der Gemeindeverwaltung diskutiert. «Bis diese gefunden ist, vergeht noch einige Zeit», sagt Thomas Bosshard. «Wir haben uns deshalb bewusst für eine einfache Reinigung entschieden und werden die Gelegenheit nutzen, das Gebäude mit unserem aktuellen Logo zu beschriften.» 

Versammlung Politische Gemeinde Erlen: Donnerstag, 28. November, 19.30 Uhr, Mehrzwecksaal

Hannelore Bruderer 

Technische Betriebe

Mit einem Minus rechnet die Politische Gemeinde Erlen in den Budgets der Technischen Betriebe Wasser (–129 517 Franken), Elektrizität (–51 410 Franken) und Abwasser (–172 997 Franken). Das Budget Technischer Betrieb Abfall sieht einen Vorschlag von 30 125 Franken vor. Gesamthaft wird in allen vier Bereichen mit Investitionen von knapp 700 000 Franken gerechnet. (hab)