Freitag, 17. Mai 2019

Schönenberg. Mit ihrem Verkaufshäuschen im eigenen Garten hat sich Verena Rechsteiner einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Es ist gefüllt mit zauberhaften Kreationen in «Shabby Chic».  

«Ich lebe wahrscheinlich gar nicht so lange, um all meine Ideen umzusetzen», sagt Verena Rechsteiner lachend. Wie kreativ die 49-jährige Schönenbergerin ist, zeigt sich schon an ­ihrem Garten, der direkt an die Buhwilerstrasse grenzt. Der spezielle Zaun, die zahlreichen Vogelhäuschen oder die vielen, liebevoll platzierten Dekorationsgegenstände lassen erahnen, dass in dem Haus Menschen mit handwerklichem Geschick leben. Ein besonderer Blickfang ist jedoch ein kleines, sieben Quadratmeter grosses Häuschen, in dem Verena Rechsteiner seit einiger Zeit unter dem Namen «Very’s Shabby» ihre selbst gemachten Kreationen zum Kauf anbietet. Der Begriff «Shabby» steht für Gegenstände, deren «schäbiges» und «heruntergekommenes» Aussehen zum Konzept gehört und die sich momentan gros­ser Beliebtheit erfreuen. 

Durch Hausumbau infiziert

Die Leidenschaft für den Shabby Chic wurde bei Verena Rechsteiner vor rund fünf Jahren geweckt, als ihr Mann und sie das Haus am westlichen Rand von Schönenberg gekauft und eigenhändig umgebaut haben. «Bei der Ideensuche habe ich vermehrt den Einrichtungs- und Dekorationsstil  gesehen», erklärt die gelernte Coiffeuse und Modeberaterin. Auch bei der Einrichtung ihres Heims hat Verena Rechsteiner konsequenterweise auf den «Shabby Chic» gesetzt. Mit viel handwerklichem Geschick und Gespür für den Trend hat sie alte Kommoden, Buffets, Tische oder Stühle restauriert und sie mit entsprechenden Dekorationsartikeln perfekt in Szene gesetzt. Vom Tisch ist momentan allerdings nicht viel zu sehen. «Wenn ich kreativ bin, bricht im ganzen Haus das Chaos aus», erklärt Verena Rechsteiner. In Griffnähe stehen Kisten mit Materialien, die sie in der Natur gesammelt sowie bei Händlern oder Flohmärkten erworben hat und die nur darauf warten, zu kleinen Kunstwerken verarbeitet zu werden. «Mir gefällt die Idee, dass alte Dinge recycelt und ihnen somit neues Leben eingehaucht wird. Sie erzählen Geschichten aus früheren Zeiten», sagt sie. Die Inspiration zu ihren Dekorationsartikeln findet Verena Rechsteiner immer und überall, sei es beim Spaziergang in der Natur oder auf Reisen durch die Welt. «Sie fallen mir einfach zu», sagt sie.

Zufrieden mit Häuschen

Die Tatsache, dass Verena Rechsteiner in ihrem Tatendrang viel mehr produziert, als sie selber gebrauchen könnte, führt sie regelmässig an Märkte in der ganzen Ostschweiz. «Da werde ich oftmals gefragt, ob ich auch einen Laden betreibe», erklärt sie. Ein eigenes Geschäft wäre ein Traum von Verena Rechsteiner. «Realistischerweise muss ich aber sagen, dass er für mich nicht umsetzbar ist. Mit dem Verkaufshäuschen im eigenen Garten bin ich aber auch schon zufrieden», sagt sie. Dank der geringen Unkosten ist Verena Rechsteiner so auch in der Lage, ihre Kreationen kostengünstig anzubieten. Das Sortiment im Verkäufshäuschen wechselt passend zur Jahreszeit. 

Monika Wick