Freitag, 3. Juni 2022

Bürglen. In diesem Jahr feiert die Thurgauer Sport-Tagesschule (TST)Bürglen ihr 20-Jahr-Jubiläum. Am Freitag, 24. Juni, findet ein Festakt mit geladenen Gästen statt, am Samstagmorgen, 25. Juni, ein Tag der offenen Tür für die Bevölkerung.

Es ist der 12. August 2002: 19 junge Fussball-Talente haben im Thurgau erstmals die Möglichkeit, ihre schulische und sportliche Ausbildung an der Oberstufe einer öffentlichen Schule zu absolvieren. «1989 startete der Thurgauer Fussball Verband (TFV) unter dem damaligen Präsidenten Hans Braun mit dem Projekt Thurgauer Nachwuchsfussball. Den Wendepunkt hin zur Sportschule markierte das Jahr 1999», sagt Patrick Küng, der Präsident des Thurgauer Fussball Verbands. Damals habe der Thurgauische Nachwuchsfussball für die U15 und U16 keine Startberechtigung für die nationale Meisterschaft erhalten, der Kanton Jura, der in Delsberg bereits über eine Sport-Tagesschule verfügte, jedoch schon. Die Zeit war reif, die Nachwuchsförderung im Thurgau neu auszurichten. Über die Hürden, die es auf diesem Weg zu überwinden gab, und über die Anfänge der TST Bürglen berichten der damalige Schulleiter Rolf Schönenberger und der erste sportliche Leiter, Hanspeter Schlittler, in ihren Interviews auf der Internetseite 20jahre-tst.ch, die das OK für das Jubiläum eingerichtet hat. Dort finden sich auch Interviews mit Regierungsrätin Monika Knill, Martin Leemann, dem Leiter des Thurgauer Sportamts, sowie den Präsidenten der Fussballclubs FC St. Gallen, Matthias Hüppi, und FC Wil, Maurice Weber. Als Standort für die erste TST im Kanton Thurgau bewarben sich vier Schulen. «Dass Bürglen den Zuschlag erhalten hat, lag vor allem an seinem bereits damals sehr fortschrittlichen Schulsystem, das es ermöglichte, die Präsenzzeiten von Schule und Training unter einen Hut zu bringen», erklärt Philipp Frei, Schulleiter der Sekundar- und Sport-Tagesschule Bürglen. Die TST habe an der Schule Bürglen auch wesentlich zur raschen Weiterentwicklung ihres Schul-modells mit Lernlandschaften beigetragen, ist er überzeugt. Gleichzeitig verlief die Optimierung im Sportbereich. 2010 erstellte die Schule einen Kunstrasenplatz. Seit 2012 ist David Fall, der Technische Leiter des TFV, für die Koordination zwischen dem Verband und der TST Bürglen verantwortlich. Mit ihm hat die TST einen weiteren Qualitätssprung gemacht, die Sportschülerinnen und Sportschüler werden auf ihrem Weg seither noch enger begleitet und gefördert. Nebst talentierten Nachwuchsfussballerinnen und -fussballern nimmt die TST Bürglen auch Einzelsportler und Einzelsportlerinnen anderer Disziplinen auf, wie zum Beispiel Tennis, Eiskunstlaufen oder Mountain-Bike. Aktuell sind rund zwölf Jugendliche pro Jahrgang, gesamthaft 35, an der TST Bürglen eingeschrieben. 

Umfassend ausgebildet

David Fall wie auch Schulleiter Philipp Frei betonen: «Wir versuchen aus Talenten Profis zu machen, die Professionen lassen wir dabei offen.» Von der Sportschulbank bis in die grossen Stadien sind zum Beispiel Amir Abrashi, Serkan Izmirlioglu und Dennis Iapichino vorgedrungen, einen anderen Karriereweg hat Gabriel Macedo eingeschlagen, der seit 2019 Stadtpräsident von Amriswil ist. Die Absolventen, Entscheidungsträger und viele weitere Wegbegleiter der Thurgauer Sport-Tagesschule sind zum Jubiläumsfest am 24. Juni eingeladen. 

Tag der offenen Tür

Am Samstagmorgen, 25. Juni, findet ein Tag der offenen Tür statt, an dem Interessierte Informationen erhalten, Führungen stattfinden und viele Attraktionen geboten werden. «Zu unserem Jubiläum zeigen wir auch einen Film, in dem es vom Karrieretraum über die Sportschule bis ins Stadion geht. Darin kommen die Sportschul-Absolventinnen Karin Bernet (FC St. Gallen) und Luana Bürge (FC Zürich) sowie Alina Aslani (FC Frauenfeld) vor», sagt Phlipp Frei. 

Infos unter: 20jahre-tst.ch

Hannelore Bruderer