Freitag, 18. November 2016

Sulgen. Morgen Samstag, 19. November, lädt Denise Bartholdi die Bevölkerung zum Tag der offenen Tür ein. Im elterlichen Geschäft hat sie die Manufaktur «den[k]bar» eingerichtet.

Der Name «den[k]bar» macht neugierig, die Bezeichnung Manufaktur weckt nostalgische Gefühle. «Der Ausdruck ‹den[k]bar› setzt sich zusammen aus den ersten drei Buchstaben meines Vor- und Nachnamens, das ‹k› in der Klammer steht für Kreativität», lüftet Denise Bartholdi das Geheimnis. Mit dem Wort Manufaktur ist die Tätigkeit der 41-Jährigen treffend umschrieben. Sie fertigt «Gebrauchsgegenstände mit optischem Mehrwert» an, wie sie selbst sagt.

Mannigfaltige Kreationen
Es sind bedruckte Küchentücher, genähte Taschen und Täschchen, praktische Necessaires, Lätzchen für Babys, Glückwunschkarten, attraktive Dekostücke und die eigenwillige Puppe «Zoso» in verschiedenen Variationen – die Liste der Gegenstände ist lang und immer kommen neue dazu. Denise Bartholdi fertigt auch individuelle Auftragsstücke an, bringt Beschriftungen und Motive auf Glas, Schiefer oder Textil im Siebdruck- oder Sandstrahlverfahren an. Ihr Sortiment umschreibt sie mit «Sachen, die man sich gerne selber und anderen schenkt». Die Freude am kreativen Handwerk hat Denise Bartholdi sozusagen in die Wiege gelegt bekommen. «In unserer Werkstatt hatten wir als Kinder viele Möglichkeiten, Werkzeuge und Werkstoffe auszuprobieren», sagt die Tochter von Innenausstatter Herbert Bartholdi. Als ihr Vater ankündigte, dass er etwas kürzer treten wolle und ­seinen Ausstellungsraum an der Poststrasse 15 in Sulgen stark reduzieren werde, ­taten sich für seine Tochter neue Möglichkeiten auf. Herbert Bartholdi hat sich für seine Musterbücher eine Ecke eingerichtet, der Rest des Ladengeschäftes mit den gros­sen Schaufenstern ist nun Bühne für die Kreationen seiner Tochter. Von der gegenseitigen Nähe ihrer Wirkungsstätten profitieren Vater und Tochter. «Während der Einrichtungszeit haben wir uns schon gegenseitig einige Tipps gegeben», lacht Denise Bartholdi.

Bereicherung fürs Oberdorf
Im Eingangsbereich hat sie eine dekorative Sitzecke eingerichtet, denn in der «den[k]bar» kann auch guter Kaffee genossen werden. Die antiken Stühle und das gemütliche Sofa hat selbstverständlich Vater Herbert neu bezogen. Nur durch ein Möbelstück abgegrenzt, befindet sich gleich dahinter die Werkstatt der «den[k]bar». Dort können Besucher des Ladens Denise Bartholdi bei ihrer Arbeit zusehen, mit ihr plaudern, Kaffee trinken und einkaufen. Mit der «den[k]bar» wird das Oberdorf um einen weiteren Laden mit Einkehrmöglichkeit bereichert.

Neue «alte» Bekannte
Da Denise Bartholdi Sulgen bereits vor rund zwanzig Jahren verlassen hat und heute mit ihrem Lebenspartner in Zezikon lebt, ist sie mit Sulgen nicht mehr gross verbunden. «Ich habe aber bereits wieder einige Leute getroffen, die ich von früher kenne und viel Wohlwollen erfahren. Das hat mich enorm gefreut», sagt sie. «Schön würde ich es zum Beispiel auch finden, wenn sich in meinen Räumen eine Jassrunde oder sonst ein Grüppchen regelmässig treffen würde.» Ihre «den[k]bar» betrachtet Denise Bartholdi als grosses Experimentierfeld, das sie, falls es keinen Spass mehr machen würde, auch wieder verlassen könnte. Denn die «den[k]bar» ist nicht ihr einziges Standbein. Denise Bartholdi ist Sekundarlehrerin. Ihren Beruf liebe sie, sagt sie. «Ich habe das Glück, dass ich meinen Beruf auch mit einem kleinen Pensum ausüben kann. Das ermöglicht mir erst die Freiheit, mit der ‹den[k]bar› auch meine kreative Seite zu leben», sagt sie.
Morgen Samstag, 19. November, lädt die «den[k]bar» von 9 bis 18 Uhr zum Tag der offenen Tür. Die regulären Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr, ausser am Donnerstag, dann ist das Geschäft nachmittags geschlossen.

Hannelore Bruderer