Freitag, 26. Oktober 2018

Sulgen. Neben dem Budget 2019 und dem Steuerfuss haben die Stimmberechtigten der Gemeinde Sulgen am 26. November über drei Kreditanträge über rund eine Million Franken zu befinden.

Die Liste der Sulger Gewerbeund Industriebetriebe ist sehr lang. Wie die Visiere an der Weinfeldenstrasse zeigen, wird ihre Zahl noch steigen. Auf einem Teil der Parzelle 904, den die Politische Gemeinde Sulgen an die Girsberger Immobilien AG verkauft hat, entstehen bis im Sommer 2019 die neuen Räumlichkeiten der Girmatic AG, die in den Bereichen Hydraulik, Pneumatik sowie im elektronischen Steuerungsbau tätig ist.
Mit dem Verkauf des Grundstücks ist die Gemeinde Sulgen in der Pflicht, dessen Erschliessung voranzutreiben. In den Bereichen Elektrizität, Wasser und Abwasser wurden in den letzten Jahren bereits grössere Vorleistungen getätigt. Um die notwendige Erschliessung der Palmenstrasse, die vorerst als Stichstrasse von 60 Metern Länge und einer Breite von 6,5 Metern geplant ist, realisieren zu können, beantragt der Gemeinderat an der Budgetversammlung vom 26. November einen Kredit von rund 270 000 Franken. «Darin enthalten sind die Stras­se, die Entwässerung, die Strassenbeleuchtung sowie die Zufuhr von Wasser und Elektrizität», erklärt Gemeindepräsident Andreas Opprecht. Ebenfalls enthalten sind 53 000 Franken für eine Aufspurung auf der Weinfeldenstrasse. «Diese wird vom Kanton aufgrund der Verkehrsfrequenz verlangt», sagt Andreas Opprecht. «Da die Sanierung der Weinfeldenstrasse zur gleichen Zeit wie der Bau der Palmenstrasse – deren Name übrigens an das frühere, nahe gelegene Restaurant Palme angelehnt ist – erfolgt, entfallen lediglich die Mehrkosten auf die Gemeinde», fügt er hinzu.
Einen weiteren Kredit über rund 460 000 Franken beantragt der Gemeinderat für die fünfte Etappe des Netzausbaus des Elektrizitätswerks. Mit dem Bau einer zweiten vollwertigen Messstation an der Weinfeldenstrasse im Jahr 2015 ist es möglich, dass die Netzeinspeisung vom vorgelagerten Netz von beiden Messstationen erfolgen kann. Damit dies vor ­allem für die Industrie jeweils mit voller Leistung erfolgen kann, bedarf es ­einer neuen Kabelverbindung, welche von der Messstation Auwiesenstrasse bis zur Schaltstation Milchpulverfabrik verläuft. 

Bedarf besteht
Den dritten und letzten Kreditantrag in der Höhe von 350 000 Franken stellt der Gemeinderat für die Erstellung einer Leerrohranlage zwischen der Migros und dem Ochsenkreisel sowie zwischen dem Ochsenkreisel und der Messstation Weinfeldenstrasse. 2019 plant der Kanton Thurgau, die betroffenen Strassenabschnitte komplett zu sanieren. Die Gemeinde muss bei dieser Gelegenheit ihre Werkleitungen, wenn notwendig, vorgängig sanieren und prüfen, ob es weitere Synergien im Bereich Werkleitungen gibt. Das EKT erstellt eine komplette Leerrohranlage für eine spätere Umlegung der Freileitung. Das Elektrizitätswerk Sulgen hat mittel- bis langfristig einen Bedarf für die mit dem Kredit beantragten Mittelspannungsleerrohre. 

Aufwandüberschuss
Das Budget 2019 der Erfolgsrechnung weist bei einem Umsatz von rund 15 Millionen Franken ein Defizit von rund 460 000 Franken aus. «2018 betrug das Defizit noch 784 000 Franken», stellt Andreas Opprecht fest. Aufgrund des vohandenen Eigenkapitals kann ein allfälliger Verlust abgefangen werden. Zudem wird erwartet, dass die Rechnung 2018 besser abschliesst als sie budgetiert wurde. Deshalb beantragt der Gemeinderat, den Steuerfuss vorerst auf 50 Prozent zu belassen. Zu guter Letzt beantragt der Gemeinderat, das Budget 2019 der Investitionsrechnung mit einer Nettoinvestition von rund 1,27 Millionen Franken zu genehmigen. 

Budgetversammlung: Montag, 26. November, 19.30 Uhr, Auholzsaal

Monika Wick