Freitag, 18. September 2020

Erlen. Rund 40 Personen versammelten sich am Montagabend im Mehrzwecksaal der Schule Erlen. Sie interessierten sich für den Gestaltungsplan des Wohn- und Gewerbegebiets zwischen der Bahnhof- und Hauptstrasse in Riedt. 

Zwischen Schulareal und der Einmündung Bahnhofstrasse/Hauptstrasse befindet sich eine grosse Fläche Wiesland. Der östliche Teil davon soll in den kommenden Jahren überbaut werden. Angrenzend an die Hauptstrasse, gleich gegenüber der bestehenden Gewerbebauten, sollen neue Liegenschaften für die gewerbliche Nutzung entstehen. Sie dienen gleichzeitig als Lärmschutzriegel für die dahinter liegende Wohnzone und müssen daher vor den Wohnbauten erstellt werden. Die maximal zulässige Bauhöhe beträgt 11,5 Meter.

50 bis 60 Wohnungen

Im nördlichen Bereich des neuen Baugebietes stehen schon zwei Mehrfamilienhäuser. Gemäss dem neuen Gestaltungsplan soll ein weiteres Mehrfamilienhaus in gleicher Abstufung entlang der Bahnhofstrasse gebaut werden, fünf weitere zwischen diesen drei Häusern und den Gewerbebauten. In der Wohnzone sind zwei- bis dreigeschossige Bauten zulässig, je nach Bauart ergibt das 50 bis 60 neue Wohneinheiten. Vorgesehen sind Flachdachbauten mit in den Gebäuden integrierten Balkonen. Bei der Ausarbeitung des Planes sei Wert gelegt worden auf eine haushälterische Bodennutzung und eine rücksichtsvolle Einordnung ins bestehende Ortsbild, erklärte Christoph Brugger, Raumplaner bei der Firma bhateam ingenieure ag, die den Gestaltungsplan erstellt hat. Zwischen den Wohnbauten ist eine Fläche für Begegnung, Freizeit und Spiel vorgesehen. Eingeplant ist auch ein durchgehender Fussweg von der Bahnhof- zur Hauptstrasse. Der motorisierte Verkehr erreicht die Tiefgaragen für das Wohngebiet nur über die Bahnhofstras­se. Das Gewerbegebiet kann nur über die Hauptstrasse angefahren werden. Durch die Entflechtung der Verkehrswege zwischen den Bereichen Wohnen und Gewerbe ist für mehr Sicherheit gesorgt. 

Noch nicht konkret

Im Anschluss an die Präsentation stellten sich Raumplaner Christoph Brugger, Gemeindepräsident Thomas Bosshard und Jörg Bürgisser, der Leiter der Bauverwaltung, den Fragen des Publikums. Nachgefragt wurde, wie die Zufahrt von der Hauptstrasse zu den neuen Gewerbebauten gestaltet wird, da dies auch für die Schulwegsicherheit relevant sei. «Im Moment bestehen noch keine konkreten Pläne über die Art des Gewerbes, das sich dort ansiedeln wird. Wie die Zufahrt von der Hauptstrasse her im Detail erfolgt, liegt in der Kompetenz des Kantons», erklärte der Gemeindepräsident. Der Schulweg werde auch nach dem Bau der Siedlung sicher sein, betonte Bosshard. Er verwies darauf, dass die Schule von der Bahnhofstrasse sowie der Hauptstrasse aus zu erreichen sei. Entlang beider Stras­sen sind Trottoirs vorhanden. 

Entwässerung überprüfen

Mehr zu reden gab die Entwässerung. «Seit in diesem ganzen Gebiet so vieles verbaut worden ist, ist Wasser, das sich nach Starkregen in Tiefgaragen sammelt, keine Seltenheit mehr», merkte ein Votant an. Dieser Zustand könnte sich mit dieser Siedlung noch verschlechtern, so seine Befürchtungen. «Für die Entwässerung gibt es klare Vorschriften, die in die Planung eingeflossen sind. Wir werden diesen Einwand bei der nächsten Beratung im Gemeinderat jedoch nochmals aufnehmen», versprach Thomas Bosshard. Die Vernehmlassung läuft noch bis zum 2. Oktober. Bis dann haben Einwohnerinnen und Einwohner Gelegenheit, ihre Anliegen zum Gestaltungsplan schriftlich bei der Gemeinde einzureichen. Im November liegt der Gestaltungsplan öffentlich auf, danach wird er dem Kanton zur Genehmigung eingereicht. 

Hannelore Bruderer