Freitag, 18. September 2020

Bürglen. Am Wochenende lässt der Kunstmaler Thomas Kölla die Öffentlichkeit an seinen Werken teilhaben. Er öffnet sein Atelier im Rahmen des Projekts «5ünfstern». 

SUN-Areal, Industriestrasse 2, Gebäude V, lautet die Anschrift des Ateliers von Thomas Kölla. Im Treppenhaus mit seiner schlichten Funktionalität deutet nichts darauf hin, dass hier kreativ gearbeitet wird. Beim Eintritt in Thomas Köllas Atelier eröffnet sich einem dann aber eine andere Welt. Papier und Leinwand lehnen in einer Ecke, auf Tischen reihen sich Pinsel, Stifte, Farbschalen aneinander und entlang der grossen Fenster stehen Staffeleien. 

Können weitergeben

Er habe bereits in der Schule gerne gezeichnet und gemalt und dafür beste Noten erhalten, schmunzelt Thomas Kölla. Aber erst seit gut 20 Jahren beschäftigt sich der Sozialpädagoge intensiv mit der Malerei. Damals lernte er im Atelier des Künstlers Andrew Ward in St. Gallen. «Ward brachte mir bei, erst einmal alles zu vergessen, was ich bisher über die Malerei zu wissen glaubte», sagt Kölla. Die Einstellung, im Malen ohne Zwang sich selbst zu entdecken, gibt Thomas Kölla auch in seiner Künstlerklasse weiter. Er ist überzeugt, dass jede Person zeichnen und malen kann. «Malen braucht Mut und jeder malt individuell», sagt er. Natürlich vermittelt er auch verschiedene Techniken, erklärt zum Beispiel anhand eines angefangenen Bildes, wie durch einen Schatten Tiefe erzeugt werden kann. Zum Handwerk des Kunstmalens gehört aber noch mehr, so das Aufziehen einer Leinwand und das Herstellen von Farben aus Leinöl und Pigment. In seiner Kunstklasse hat Thomas Kölla derzeit noch einige Plätze frei. «Wir sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen, bestehend aus jugendlichen Männern und Frauen sowie zwei Müttern. Wir treffen uns am Dienstagabend zum Malen, besuchen aber auch ab und zu gemeinsam Ausstellungen.» 

Vielfältig interessiert

Kultur unter die Leute bringen – das ist eine Aufgabe, die der 66-Jährige bereits seit Jahren verfolgt. Er organisiert Ausstellungen und Künstlertreffen, schreibt Gedichte und lädt in seiner Besenbeiz «Stalldrang», die er zusammen mit seiner Frau Christine betreibt, zu Konzerten mit heimischen Musikschaffenden ein. Diese Besenbeiz war ein Traum des Ehepaars Kölla. Vor rund vier Jahren fanden sie die passende Liegenschaft dafür in Operoppikon. Trotz dieser neuen Aufgabe, die er mit ebenso viel Leidenschaft angeht wie sein künstlerisches Wirken, findet Thomas Kölla jede Woche jeweils um die zwei Tage Zeit, sich in seinem Atelier der Malerei zu widmen. 

Hannelore Bruderer

Offenes Atelier

Das Atelier des Kunstmalers Thomas Kölla steht Besucherinnen und Besuchern morgen Samstag, 19. September, und am Sonntag, 20. September, jeweils von 10 bis 17 Uhr offen. Das Atelier befindet sich an der Industriestrasse 2, Gebäude V im SUN-Areal. Infos zur Kunstklasse erteilt Thomas Kölla unter Tel. 079 797 53 83. (hab)