Freitag, 15. November 2019

Sulgen. Letzte Woche stimmten die Genossenschafter der Landi Mittelthurgau dem Kredit für eine Tankstelle mit Shop beim Kreisel Sulgen zu. Das Projekt ist so ausgelegt, dass der Neubau um weitere Stockwerke erweitert werden könnte. 

Nach dem Landerwerb im Jahr 2017 und dem Projektkredit im Frühjahr 2018 bewilligten die Genossenschafter an ihrer Versammlung am 8. November nun auch einen Baukredit über 5,75 Millionen Franken. Damit wird im nächsten Jahr auf der Parzelle 470 eine Agrola-Tankstelle mit sechs Zapfsäulen, einem Shop und einer Tiefgarage realisiert. Da sich der Baugrund am Kreisel in Sulgen an der stark befahrenen Achse Weinfelden–Romanshorn und Bischofszell–Kreuzlingen befindet, rechnet die Genossenschaft Landi Mittelthurgau mit einem hohen Kundenpotenzial, das sich in den nächsten Jahen noch erhöhen wird. 

Für Aufstockung vorbereitet

Die Parzelle mit 2300 m2 Grundfläche liegt in der Wohn- und Handelszone, in der viergeschossig gebaut werden darf. «Wie hoch wir bauen sollen, war bei der Planung eine der wichtigsten Fragen, die wir uns stellen mussten, und der entsprechend viel Zeit eingeräumt wurde», sagt Genossenschaftspräsident Markus Lauchenauer. Da für zusätzlichen Büro- und Gewerberaum derzeit eine zu geringe Nachfrage besteht, entschieden sich die Verantwortlichen für ein eingeschossiges Gebäude, das statisch jedoch so konzipiert ist, dass eine spätere Aufstockung möglich bleibt. Als Folge dieser Option wird unter dem Gebäude eine Tiefgarage mit mehreren Parkplätzen realisiert. Mit diesem Projekt sei auch dem Wunsch der Genossenschafter nach einem nachhaltigen Neubau und dem sparsamen Umgang mit dem vorhandenen Land entsprochen worden, erklärt Lauchenauer, der aber auch seinen Preis habe. 

Shop mit Bistro-Ecke

Getankt werden können die Treibstoffe Benzin, Diesel, AdBlue, Erdgas und Biogas. «Ein Konzept für eine Ladestation für Elektroautos liegt zwar vor, wird aber noch nicht umgesetzt, da wir davon ausgehen, dass diese Art der Energiezuführung künftig nicht an Tankstellen ­erfolgen wird», erklärt Christian Baumgartner, der Vorsitzende der Geschäftsleitung. Der Shop umfasst eine erweiterte Bistro-Ecke, die einem Bedürfnis der zeitsparenden Verpflegung entspricht. Elektrische Energie für die Kühlanlagen im Shop wird mit einer Photovoltaikanlage produziert, geheizt wird mit der Abwärme der Kühlanlagen. Die Zufahrt zur Tankstelle erfolgt über die Kreuzlingenstrasse, für die im Bereich der stillgelegten Bushaltestelle eine Aufspurung gebaut werden muss. Für diese Aufspurung fehlt noch die Bewilligung des Kantons. Markus Lauchenauer und Christian Baumgartner rechen damit, dass diese bis Ende Jahr erfolgen wird. Sobald das ganze Bewilligungsverfahren abgeschlossen ist, wird mit dem Rückbau der bestehenden Gebäude und dem Neubau begonnen. Die Landi Mittelthurgau rechnet damit, dass die neue Agrola-Tankstelle in gut einem Jahr eröffnet werden kann. 

Hannelore Bruderer 

Landi Mittelthurgau in Zahlen

Die Landi Mittelthurgau ist eine selbstständige Genossenschaft mit 570 Genossenschaftern. Sie ist als Mitglied der Schweizer Agrargenossenschaft fenaco angeschlossen. Über 100 Personen bietet die Landi Mittelthurgau einen Arbeitsplatz und sie bildet derzeit acht Lernende aus. Im Jahr 2018 weist die Landi Mittelthurgau einen Umsatz von über 47 Millionen Franken aus. Ihre Tätigkeitsfelder erstrecken sich über die Bereiche Detailhandel (53 %), Agrar (19 %), Brenn- und Treibstoffe (25 %) sowie Dienstleistungen und Immobilien (3 %). Der Hauptsitz befindet sich in Leimbach. (hab)