Freitag, 13. März 2020

Erlen. Vor rund acht Monaten ging das neue Pumpwerk Eppishausen ans Netz. Mit dieser neuen Verbindung nach Buchackern wird die Versorgung auch in trockenen Zeiten gewährleistet.  

Der längliche Zweckbau an der Eppishauserstrasse ist zweigeteilt. Auf der einen Seite befindet sich eine Trafostation, auf der anderen ein Wasserpumpwerk. Beide Projekte standen schon länger auf der Pendenzenliste der Gemeinde Erlen und wurden im letzten Jahr ihrem Zweck übergeben.  

Synergien genutzt

«Die Einrichtungen in der früheren Trafostation waren total veraltet. Ein Ersatz war dringend nötig, zumal von hier aus das Alters- und Pflegeheim Schloss Eppishausen versorgt wird, das auf eine zuverlässige Stromversorgung angewiesen ist. Durch die Kombination Ersatz Trafostation und Neubau Pumpwerk im gleichen Zweckbau sowie der Strassensanierung ab Hauptstrasse konnten wir Synergien optimal nutzen», sagt Bauverwalter Jörg Bürgisser. Zusammen mit Harry Reinert vom Ingenieurbüro iwp aus Weinfelden gibt er Einblick in das neue Pumpwerk, das von iwp geplant wurde. 

Ein komplexes System

Ebenerdig befindet sich das Herzstück der Anlage. Hinter den Türen eines dreiteiligen blauen Metallschrankes ist die Steuerung untergebracht. Von dort aus werden Daten an andere Stationen übermittelt und sämliche Vorgänge im Pumpwerk gesteuert. Zwei Treppen tiefer befinden sich die Wasserleitungen, zwei Pumpen und weitere Komponenten, die den Betrieb sicherstellen. Alles ist sauber beschriftet. An der Wand sind Trinkwasserprobehahnen angebracht. Von dort wird regelmässig Wasser entnommen und den zuständigen Labors eingereicht. Das Pumpwerk Eppishausen verbindet das Netz der Gemeinde Erlen mit dem Netz des Wasserzweckverbands Felsenholz, von wo aus der Ortsteil Buchackern versorgt wird. Die Wasserversorgung Erlen ist wiederum mit den Wasserversorgungen Sulgen und Amriswil verbunden. 
In Buchackern und Eppishausen befinden sich mit den Anlagen von Obstbauern und dem Golfclub Erlen auch Wassergrossverbraucher. «In den heissen Sommern der vergangenen Jahre kam es zu Wasserknappheit», sagt Bürgisser. «Während der Golfclub bei Engpässen die Bewässerung seiner Anlage stark reduziert, ist dies bei den Obstbauern kaum möglich, will man Ernteausfälle vermeiden.» Mit der neuen Verbindung ist die Wasserversorgung auch in solchen Extremsituation und zu Spitzenzeiten gewährleistet. Quellwasser, Grundwasser  und Wasser aus dem Bodensee können zur Versorgung genutzt werden. Ein zweiter Grund für den Bau der Anlage ist die Erhöhung der Löschwassersicherheit für die gesamte Gemeinde Erlen. Obwohl Buchackern weiterhin vom Wasserzweckverband Felsenholz versorgt werde, ruhe das Wasser in den Verbindungsrohren zum Pumpwerk Eppishausen nie, erklärt Harry Reinert. «In stehendem Wasser können sich schnell Keime bilden. Die Versorgungsanlagen sind deshalb so geschaltet, dass das Wasser im gesamten Netz regelmässig umgewälzt wird.»  

Hannelore Bruderer